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Die Kraft des Wortes ”Bismillahirrahmanirrahim”

Bismillahirrahmanirrahim


Die Kraft des Wortes ”Bismillahirrahmanirrahim”

 

Sheikh Eşref Efendi, Berlin  06.01.2012

 

Man muss nur den Namen des Herrn erwähnen, denn im Namen des Herrn steckt das Geheimnis der Schöpfung. Gäbe es das Wort ”Bismillahirrahmanirrahim” nicht, dann gäbe es auch die Schöpfung nicht.

 

Deshalb beginnen wir immer mit Bismillahirrahmanirrahim und suchen die spirituelle Unterstützung der Meister unseres Meisters, des Pols der Zeit, denn ohne die Erlaubnis und Unterstützung können wir den Menschen nichts geben.

 

Alles, was eine Zunge hat, ist in der Lage zu sprechen und auch die Tiere sprechen eine Sprache untereinander. Jeder spricht auf seiner Stufe, auf seine Art untereinander. Es geht jedoch beim Sprechen nicht nur darum, dass man gesprochen hat, sondern das die gesprochenen Worte nützlich sind, einen Nutzen haben und eine Wirkung bei den Zuhörenden erzielen.

Wir hoffen, dass wenn wir zu den Menschen sprechen, wir nicht aus unserem eigenen Selbst sprechen, sondern in der Verbindung und mit der Erlaubnis des Herrn sprechen, damit das, über das wir sprechen eine Wirkung hat und vielleicht auch heilsam ist. Denn wir wissen nicht, welches Wort unter den gesprochenen Worten das Höchste ist, welches Ansehen unser Wort hat und welche Anerkennung es findet im Himmel, in der Gegenwart, denn wenn wir sagen: „Sei!“ dann passiert nichts. Wenn der Herr sagt: „Sei!“ dann ist es, wenn wir aber sagen: „Sei“! dann hat das keine Wirkung.

 

Die Mutter sagt zum Kind: „Sei so und so“ aber das Kind ändert sich nicht.

Das Kind sagt zur Mutter:„Sei so und so“ aber die Mutter ändert sich nicht.

Der Mann sagt zur Frau: „Sei so und so“ und auch die Frau ändert sich nicht

und die Frau sagt zum Mann: „Sei so und so“ und auch der Mann ändert sich nicht.

 

Also ist die Frage, welches Ansehen hat unser Wort, wenn es bei dem anderen keine Wirkung hat, wenn unser Wunsch und auch unser Wort keine Wirkung hat und Erfüllung findet. In einer Zeit der Leere, in einer Zeit des Nichts und der Stille, als außer dem Herrn in der Existenz keine andere Existenz war und es noch kein Dasein gab, da sprach der Herr: „Sei!“

Wenn man nun auf unser Wort schaut, wenn wir sagen: „Sei!“ und es passiert nichts und wenn man darauf schaut, was der Herr erschaffen hat, als er sagte: „Sei!“ dann sieht man, dass dieses Wort eine Wirkung hat, eine Ehre hat und auch ein Ansehen. Es hat einen Wert und es steckt eine Kraft dahinter, die mit unserem Wort „Sei“ nicht zu vergleichen ist.

 

Jedoch wurde uns Menschen, besonders den Menschen in der Endzeit, den Menschen, die nach dem letzten Propheten auf die Welt gekommen sind ein göttliches Geschenk gemacht.

Ihnen wurde eine Offenbarung gemacht, die sonst nur den Propheten der anderen Nationen geschenkt wurde. Und dieses Geschenk ist die Erlaubnis, durch ein Wort, das uns geöffnet wurde, eine Veränderung hervorrufen zu können und das steckt in dem Wort Bismillahirrahmanirrahim, und es bedeutet: Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Allerbarmenden, und der Herr sagt:

„Ich gebe Dir die Erlaubnis, dass alles, was Du in diesem Namen beginnst, sich auch zu deinem Wohlwollen verändern wird.“

 

Es ist aus dem Grund ein Geschenk, weil der Herr es jedem gibt. Das heißt, wer dieses Wort benutzt, der bekommt eine Unterstützung und Kraft, um Dinge zu verändern, um eine Wirkung auf Dinge haben zu können. Aber natürlich findet das statt in dem Maß, wie stark dein Glaube ist.

 

Denn das Wort, das Du sprichst, ist so kraftvoll wie dein Glaube ist. Das bedeutet, entsprechend der Kraft deines Glaubens, des Glaubens in deinem Herzen, kann dieses Wort sich auswirken. Wenn man es aber nur benutzt, um es gesagt zu haben, ohne die Überzeugung dahinter, dann ist das so, als würde jemand mit Platzpatronen schießen. Man hört zwar den Knall, aber die Wirkung bleibt aus. Weder hat er ein Ziel getroffen, noch kommt etwas heraus, das treffend ist.

 

So ist das auch mit dem, der dieses Wort sagt, aber nur, weil er es sagen muss. Wenn man es nur aus egoistischen Gründen sagt, oder aus Spaß, das macht nur „Bumm“ nichts weiter, es bleibt ohne Ziel und ohne Wirkung.

 

Zum Beispiel, der Mensch isst, um aus der Nahrung einen Nutzen zu ziehen. Aber alles, was der Mensch isst, zieht auch etwas Negatives nach sich, das heißt ein Teil, den er nicht verwerten kann, wir nennen das Gase. Wenn er die jetzt los wird, ist auch ein Laut zu hören, aber im Vergleich zu dem, der Platzpatronen verschießt und leere Worte spricht wäre das sogar noch sinnvoll, denn zumindestens erleichtert es ihn.

 

Die Frage ist jetzt, ob, wenn man das Wort Bismillahirrahmanirrahim einfach so benutzt, ob es dann keine Wirkung hat. Es hat immer eine Wirkung, aber nicht die, die du dir erwünscht.

Damit es die Wirkung zeigt, die du erhoffst und wünschst, muss man es in dem Zustand des Glaubens und der Überzeugung, dass es wirkt, sprechen.

Wenn ein Liebender seine Geliebte fragt: „Liebst Du mich?“ und sie würde mit ja antworten, nur damit er Ruhe gibt, was für einen Wert hätte dieses „Ich liebe Dich“ bei dem, der danach fragt?

Wenn die Antwort nur dazu dient, dass man in Ruhe gelassen wird? Und so ist es auch mit dem Wort Bismillahirrahmanirrahim. Entsprechend dem Zustand deines Glaubens, der Überzeugung deines Herzen und dem Zustand deiner Zunge wir dieses Wort seine Wirkung erzielen.

 

Und es muss auch eine Erlaubnis da sein, denn Wirkung und Erlaubnis gehören zusammen. Eine Wirkung kann nur dann erzielt werden wenn eine Erlaubnis vorhanden ist und wenn die Wirkung nicht sein soll, wir die Erlaubnis nicht gegeben. Wirkung ist verbunden mit Erlaubnis und ohne Erlaubnis gibt es keine Wirkung. Keine Wirkung, keine Erlaubnis. Subhanallah!

Einst wartete einmal ein großer Meister, ein großer Heiliger am Ufer eines Flusses darauf, dass ein Boot ihn übersetzen würde und ein Mann kam, auch ein großer Heiliger, und fragte: „Mein Bruder, was machst Du hier?“ und er antwortete: „Ich warte auf ein Boot, dass mich an das andere Ufer bringen wird.“

 

„ Mein Bruder, ich kenne Dich als einen großen Heiligen, als jemanden, dessen Wort große Wirkung hat. Was wartest Du also auf ein Boot? Hast Du nie von der Kraft des Wortes Bismillahirrahmanirrahim gehört?“

 

„Natürlich, kein Augenblick vergeht, ohne dass ich dieses Wort spreche,“ antwortete der Wartende. „Warum benutzt Du es dann nicht und sprichst es aus und gehst einfach rüber? Das Wort wird Dich tragen!“ Daraufhin sprach der Wartende:

„Bismillahirrahmanirrahim“ und schritt über das Wasser, als wäre es ein ganz normaler Boden aus Asphalt.

Sage nicht, wie kann das gehen oder zweifele nicht daran, dass so etwas möglich wäre, denn der Herr, der auch dem Eisen die Erlaubnis und Wirkung gegeben hat, das es auf dem Wasser schwimmen kann, in Form der Schiffe, wobei das mit Hilfe der Kraft geschieht, die der Mensch aus dem Feuer und dem Öl erzielt, wie könnte es sein, dass ER dem Wort nicht diese Kraft verleihen könnte?

 

Ein Stück Kohle, ein Tropfen Öl gibt Dir Energie, damit kannst Du etwas anfangen. Damit kannst Du Dinge auf dem Wasser schwimmen lassen und andere in der Luft fliegen lassen.

Und dieses Wort soll keine Energie haben? Jedes Wort hat eine Energie, positiv oder negativ, jedes Wort hat seine Energie. Wir wollen auf das Positive bauen und deshalb sagt der Herr, Allah, fangt alles an mit „Bismillahirrahmanirrahim“.

 

Nicht nur die Heiligen und Propheten haben eine Erlaubnis, ihr alle habt einen Anteil an dieser Erlaubnis. Dieses Wort ist eine göttliche Offenbarung an die Propheten gewesen, aber die Propheten der früheren Nationen hatten nicht die Erlaubnis, dieses Wort zu benutzen. Vielleicht kannten einige dieses Wort, aber sie hatten nicht die Erlaubnis damit zu wirken. Mit dem letzten Propheten wurde es der gesamten Menschheit geöffnet.

 

Das heißt, über den letzten Propheten machte der Herr der Menschheit dieses Geschenk, er gab die Erlaubnis, dass sie mit diesem Wort auch eine Wirkung erzielt können. Vor dem letzten Propheten war es eine Gunst des Herrn an diejenigen, die ihm am nächsten waren. Er hat es nur seinen Heiligen und Propheten, das heißt, die, die ihm am nächsten waren, er hat es nur ihnen vorbehalten, der Herr hat es nur ihnen gewährt und erlaubt mit diesem Wort zu wirken.

 

Der letzte Prophet, Friede sei auf Ihm, ist der, von dem der Herr sagt, er sei gesandt als seine Barmherzigkeit für alle Welten. Und deshalb ist Seine Erlaubnis für dieses Wort für alle Menschen gleichzeitig auch ein Beweis, dass der letzte Prophet die Barmherzigkeit gebracht hat, denn dieses Wort ist für alle Menschen. Das heißt, jeder hat die Erlaubnis bekommen vom Herrn durch dieses Wort entsprechen seiner Glaubensstärke und Stufe zu wirken.

 

Er ist gekommen mit einem großen Geschenk für die ganze Schöpfung und das ist das Wort und die Wirkung und Erlaubnis. Wer das annimmt und davon Gebrauch macht, egal, wer er ist, egal was er ist, der wird einen Nutzen daraus ziehen. Mach es mit, mit Vertrauen und Glauben, dann wirst Du sehen. Woran wirst Du die Wirkung dieses Wortes als erstes erkennen?

Wenn du sagst: „Bismillahirrahmanirrahim“ dann wirst Du als erstes die Wirkung an Dir selbst erkennen. Warum? Du sagst, Du willst alles um Dich herum ändern. Wer aber sich nicht einmal selber verändern kann, wie will er sein Umfeld verändern? Du kannst Dich ja nicht einmal selber verändern!

 

Aber dein Wunsch ist, alles um Dich herum zu verändern. Wenn Du nun dieses Wort sprichst, dann wirkt es erst mal an Dir selbst. Dann kommen einige und sagen: „Sheikh, seit ich dieses Geheimnis von Dir gehört habe, wende ich es an, den ganzen Tag, aber es tut sich nichts! Ich sage zum Beispiel zu meiner Frau: Bismillahirrahmanirrahim. Ändere Dich, sei anders! Aber irgendwie wird sie nicht anders, sie bleibt immer gleich.“ Und dann sage ich: „ Hast Du Dich schon mal im Spiegel angeschaut? Hast Du geschaut, ob Du Dich vielleicht änderst? Nein, Du bist auch noch der Gleiche. Erstmal musst Du dieses Wort zu Dir selber sprechen. Du musst das Wort an Dir wirken lassen, ändere Du Dich erst einmal.

 

Man muss die Dinge an sich selbst ausprobieren, um die Wirkung zu erkennen und zu spüren, deshalb, probiere es an Dir selber aus, wenn Du etwas an die Hand bekommst.“

Enoch, Friede sei mit ihm, war der erste Prophet, der nähte, dem die Kunst des Nähens gegeben wurde. Vorher kannten die Menschen so etwas wie Gewänder nicht. Enoch hat aus Tierleder ein Gewand für sich gemacht und er hat es erstmal für sich selbst gemacht, er hat es an sich selbst ausprobiert und angezogen.

Und als die Menschen das an ihm sahen, fragten sie ihn, was ist das und woher hast du das?

 

Er sagte, ja, das habe ich selbst genäht und wenn es euch gefällt, so wie ihr sagt, dann nähe ich auch für euch. Die Menschen sagten: „Enoch, Du siehst so anders aus. Du hast Dich verändert.“

Er fragte zurück: „Und, gefällt euch meine Veränderung?“ Und als sie bejahten, sagte er ihnen: „Wenn es euch gefällt, ich kann euch auch verändern, wenn ihr möchtet.“ Sie willigten ein, und so nähte er ihnen auch Gewänder und veränderte sie somit auch. Der Prophet Enoch machte aus Leder etwas, dass die Menschen ansehnlich machte. Die Menschen trugen schon auch Überwürfe aus Leder, aber sie waren nicht ansehnlich.

 

Er bekam die Gabe, etwas hervorzubringen, dass in der Ästhetik höher war und es gefiel den Menschen. Und er bot es ihnen an und es verwandelte sie zum Positiven.

So verhält es sich auch mit dem Wort Bismillahirrahmanirrahim. Wenn Du es an Dir selber nutzt und es wirkt zum Positiven und wenn Du Dich selber dadurch verändern kannst, dann heißt das, dass Du auch die Macht hast, andere zu verändern. Denn solange Du nicht die Kraft hast, Dich selbst zu verändern hast Du weder die Erlaubnis noch die Wirkung, andere verändern zu können.

Habt ihr das verstanden?

 

Ändere Dich selbst und Du veränderst alles.

Der Herr gibt uns Menschen die Erlaubnis, dass wir dieses Wort benutzen dürfen, um uns zum Guten zu verändern. Als erstes musst Du in Deinem Herzen dieses Wort bewahren, Du musst es erstmal in Dein Herz hineinlassen und dann kann Deine Zunge dieses Wort auch sprechen.

Was Dein Herz nicht akzeptiert kann Deine Zunge nicht sprechen.

 

Deshalb lautet auch für uns hier der Befehl unseres Meisters, dass wir eine Sohbet, eine Ansprache, niemals beginnen ohne das Wort Bismillahirrahmanirrahim.

Wer dieses Wort vergisst, der wird vergessen. Wer dieses Wort nicht sagt, der ist abgeschnitten und wer abgeschnitten ist, dessen Wort hat weder eine Wirkung noch eine Erlaubnis.

Nun wisst ihr, warum wir jede Sohbet mit diesem Wort beginnen.

 

Zufrieden?