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Wer die Hoffnung verliert, geht verloren

Bismillahirrahmanirrahim

 

Wer die Hoffnung verliert, geht verloren

 

Sheikh Eşref Efendi, Berlin, 30.12.2011

 

Euzubillahiminesseytanirracim


Bismillahirrahmanirrahim


La havle vela kuvvete illabillahil aliyyül aziym


Destur ya Seyyidi ya Mevlana ya Ricalallah!

 

Esselamun Aleyküm. Gottes Frieden und Segen seien über euch. Über die hier Anwesenden, die aus dem Osten, Norden, Süden und Westen teilnehmen. Grüßt euch im Namen des Herrn, damit ihr Frieden findet. Wer hier auf Erden und hiernach Frieden finden möchte, soll sich im Namen des Herrn begrüßen.

 

Frieden zu gewähren, obliegt der Macht deines Schöpfers. Wenn er es wünscht, findest du deinen Frieden. Sein Wunsch wiederum ist abhängig von dem, was du dir wünschst. Sage Esselamun aleykum und finde Frieden.

 

Oh Mensch, die Zeit hier auf Erden für den Menschen geht dem Ende zu. Ja, die Zeit für den Menschen hier auf Erden ist begrenzt. Alles und jeder hat hier eine begrenzte Zeit. Genauso wie der Apfel, die Birne, ein Auto, Maschinen, eine Pflanze eine bestimmte Verweildauer hat und gehen muss, wenn diese Zeit um ist, genauso hat auch der Mensch und diese Erde eine begrenzte Zeit und diese wird irgendwann zu Ende sein. Das ist die Realität.

”Hör auf Sheikh, erzähl uns nicht von solchen Dingen. So etwas wollen wir nicht hören.”

 

Das zu sagen, wird die Realität jedoch auch nicht ändern, doch vielleicht änderst du dich dadurch. Es kann deinen Zustand, in dem du dich befindest, ändern und damit auch deine Richtung, die vorher noch auf die vergänglichen Vergnügen, Probleme und Sorgen dieser Welt ausgerichtet waren.

 

Stattdessen richtest du dein Leben dann vielleicht nach dem Herrn aus und wirst damit die Pfade betreten, die dich und deine Nachkommenschaft zu ewigem Glück und Vergnügen führen und damit den Frieden finden.

 

Das ist ein wichtiger Punkt und eine himmlische Empfehlung, die uns von oben erreicht.

Die Menschen müssen wissen, was vor ihnen steht. Wer das nicht tut, stößt sich links und rechts den Kopf und beschwert sich dann darüber, dass ihm auch so etwas noch passieren musste.

 

Ja, die ganze Welt ist in einer Atomhülle. Die Welt selbst ist wie ein Atom. Und nicht nur diese Welt, auch das Sonnensystem und auch die Milchstraße ist wie ein Atom. Im Vergleich zur Erde, noch um einiges größer.

 

Und wenn wir noch tiefer und weiter gehen, denken wir an den Weltraum. Wenn wir vom Weltraum reden, stellt sich erst einmal die Frage, was ist eigentlich der Weltraum?

Wer weiß das?

Wo beginnt der Weltraum

Wo hört er auf?

 

Das sind Fragen, die keiner beantworten kann. Jedes Sonnensystem, die Planeten, sie alle sind wie Atome in diesem Weltraum. Den wahren Weltraum kennt keiner. Es gibt große Teleskope, mit denen man z. B. ins Weltall nach etwas schaut, doch das ist nicht der wahre Weltraum.

 

Denn im wahren Weltraum, ist auch das All, das wir sehen können, in ihm nur ein Atom. Und ihr müsst wissen, umso tiefer wir in den Weltraum gehen, umso größere und unzählige Welträume eröffnen sich uns.

 

Wir sind so winzig und begrenzt. Alles hat eine Grenze. Und diese Grenzen werden vom Schöpfer selbst bestimmt und alles in der Existenz hat eine Grenze.

Wann hat die Schöpfung des Herrn begonnen? In der Vorewigkeit. Doch was ist die Vorewigkeit, was ist das Ewige, was ist die Ewigkeit?

Das weiß keiner.

 

Die Menschen rennen heute Sachen nach, die weder eine Wahrheit haben, noch einen Geschmack, noch für ihre Ewigkeit von Nutzen sind. Denn die Menschen rennen um ihrer Egos willen.

 

Doch jedes weltliche Vergnügen wird dem Ego nicht einmal so viel Geschmack geben, wie ein Esel von seinem Fressen hat. Obwohl doch die eigentlichen Vergnügen und Geschmäcker für die Seele sind. Doch das Ego ist darüber nicht in Kenntnis.

Oh ihr Menschen, warum erzählen wir das jetzt? Weil uns hier etwas angeboten wird, das uns zu noch mehr Verständnis verhelfen soll.

Doch heutzutage sind die Menschen nicht mehr gewillt, zu Lernen und etwas verstehen zu wollen.

Die Menschen heute sind alle wie betrunken. Sie sind wirklich besoffen, denn was ihnen in diesem Moment angeboten wird, nehmen sie nicht an und verlieren damit die Chance, etwas dazu zu lernen.

 

Die Menschen sind beschäftigt mit der Technologie, und den Spaß, den sie davon haben. Wenn wir vom technologischen Vergnügen sprechen, meinen wir das Roboterhafte. Aus diesem Grund war es ein Ausspruch des Propheten ASV, das „die Menschen in der Endzeit ihr Sehvergnügen und den Geschmack verlieren werden. Was sie essen, trinken und machen werden, wird für sie ohne Freude und Vergnügen sein.“

 

Frage dich, in welcher Zeit wir leben? Oh ihr Menschen, kommt und versucht, eurem wahren Sein und Wesen näher zu kommen und hört auf, Sheytan hinterherzurennen. Sheytan wird euch von eurem menschlichen Sein entfernen und euch zu Robotern machen. So bezieht ihr kein Vergnügen mehr aus eurem Trinken, Essen und eurem Leben.

Hört nicht auf Sheytan oder auf euer Ego, sondern schenkt dem Herrn euer Gehör. Wer uns in dieses Dasein gebracht hat, nur er wird auch die Kraft haben, uns zu beschützen. Deshalb müssen wir uns an ihn wenden und uns unter seine Obhut stellen.

 

Möge der Herr uns nicht vom Glauben abfallen lassen. Ein Mensch, der keinen Glauben hat, an welchen Ast sollte dieser sich Klammern, wenn er sich in einer Notsituation oder aber Krise befindet. Ab dem Punkt, an dem alle materiellen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und man an die Grenzen der physischen Möglichkeiten stößt, an welchen Ast hält sich solch ein Mensch?

 

Dieser Mensch ertrinkt und es gibt weit und breit kein Schiff, das ihn aus dem Wasser herausziehen könnte. An was sollte sich solch jemand klammern? An ein Wunder?

Doch an Wunder glaubt nur, wer auch glauben will. Für den Ungläubigen gibt es weder Wunder noch irgendwelche andere Gründe. Der Mensch sollte sowohl an seinen guten als auch schlechten Tagen darüber nachdenken und Allah sagen. An seinen guten Tagen sollte er sagen, mein Herr hat mich erschaffen und mit seinem göttlichen Atem fand ich Leben. Wer das nicht sagt, wird Enge verspüren und an Atemnot leiden.

 

Es gibt heutzutage viele, die unter Atemnot leiden und ich habe gehört, dass diese Zahl noch steigen soll. Es ist sogar so, dass die Atemnot sich auf die Natur und alles was in ihr lebt, übertragen hat. Es sind tote Vögel vom Himmel gefallen. Auch die Meere sind mit Millionen von toten Fischen, welche an Atemnot starben, übersät gewesen.

Heute ist es so, dass die Meere voll sind mit toten Fischen, die Erde ist übersät mit toten Vögeln, die Kontinente werden heimgesucht von Tsunamis, es brechen Vulkane aus und die Erde bebt. Und die Menschen erhoffen sich für all diese Naturkatastrophen immer noch Hilfe aus der Technologie.

 

Sie glauben die Lösung in einem Laboratorium finden zu können. Keiner geht in die Moscheen, Kirchen, Synagogen oder Tempel um zu beten: „Oh Herr, diese Naturgewalten bist nur du im Stande zu beenden. Bitte befreie uns von diesen Heimsuchungen.“

 

Die islamische Welt hat ein Blackout! Ihr einziges Bestreben ist es, Palästina zu befreien. Die islamischen Nationen sind alle bestrebt, Palästina zu seiner Freiheit zu verhelfen. Sie sind doch schon frei.

 

Haben die Moslems nichts anderes zu tun? Sheytan begrenzt ihre Aufmerksamkeit nur auf einen Punkt. Es gibt mehr als 5 Mrd. Menschen und ihr arbeitet nur für eine Million von ihnen. Was ist das? Wo ist hier der Islam? Wo ist die Weisheit?

 

Während die Juden damit beschäftigt sind, wie und wo sie das Gold und Silber am besten aufstocken könnten, ist die christliche Welt damit beschäftigt, zu überlegen, wo sich am besten neue Märkte erschließen lassen, um ihre neu produzierten Waffen zu verkaufen.

 

Ja und wo sind die religiösen Gelehrten und Autoritäten dieser Nationen? Wo sind die Heiligen der islamischen und christlichen Welt? Wo sind die Rabbis? Was machen sie denn?

Sie alle sind am Schlafen und darum bemüht, nur nicht konträr gegen die öffentlichen Meinungen von staatlichen Einrichtungen und der Bevölkerung zu stehen.

Wer behauptet, ein himmlischer Stellvertreter zu sein, doch seinen Mund nicht aufbekommt und nicht im Stande ist, ein spirituelles Rezept für die Krankheiten des Egos aufgrund des Materialismus aufzuzeigen, der überlässt den Platz solchen, die über eine materialistische Weltanschauung verfügen. Überall wird die Welt heute von Naturkatastrophen heimgesucht.

Naturkatastrophen und wirtschaftliche Krisen folgen einander und die Welt steht vor einem Konkurs. Doch die Menschen sind noch immer Stolz und sie sagen, wir verfügen über nukleare Kräfte und die Technologie!

 

Wenn das so ist, dann setzt eure Kräfte gegen Tsunamis, Vulkane und Erdrutsche ein. Setzt sie ein, gegen Wind, Wasser und Erde. Gegen Überschwemmung und Dürre und gebietet den Naturkatastrophen Einhalt.

 

Nein! Und viele im heutigen Jahrhundert sagen nicht Allah, sondern sagen, sein Leben und das aller anderen Lebewesen würde man der Natur verdanken. Mein Leben und das aller anderen ist entstanden aufgrund natürlicher Umstände.

 

Na wenn das so ist, wer hat dann alles Leben erschaffen, das außerhalb der uns bekannten Naturgesetze existiert? Es gibt Welten weit weg von unserer Erde und den Gesetzen der Natur. Wer hat sie erschaffen? Alles hier auf Erden hat seine eigenen Gesetzmäßigkeiten, sogar jeder einzelne Moment. Der Sommer hat seine Gesetzmäßigkeiten, genauso wie der Winter.

 

Wenn es die Natur ist, die über die Gesetzmäßigkeiten der Jahreszeiten und alles andere verfügt, warum ist sie dann verwundert, wenn es im Sommer regnet?

Nein! Über den Wechsel der Jahreszeiten und den Gesetzmäßigkeiten der Natur verfügt nur der Herr von Himmel und Erde.

Vor längerer Zeit verbrachte ich einen Winter auf Zypern. Es ist üblich, dass es dort über diese Zeit regnet, und doch ist es während meiner Anwesenheit dort kein einziges Mal dazu gekommen. Das heißt also, es

 

muss eine Kraft geben, die über die Gesetzmäßigkeiten der Natur verfügt und sie jederzeit ändern kann.

Ich war auch schon in den Sommermonaten auf Zypern, und manchmal kam es dazu, dass dunkle Wolken aufzogen und es so aussah, als ob es jeden Moment zu einem Gewitter kommen würde. Doch auf einmal verzogen sich die Wolken und der Himmel lockerte sich wieder auf.

 

Und der Herr spricht nun zu uns über diese Bilder und fragt, was wir nun zu tun gedenken und offenbart uns seine Macht.

„Wenn diese Wolken nun der Grund für den Regen sind, dann schicke ich euch diese düsteren Wolken, die es literweise regnen lassen können und doch kommt es nicht dazu. Was wollt ihr nun tun?“

 

Das heißt also, der Grund liegt nicht am Sommer, Winter oder den Wolken, sondern es liegt einzig und allein beim Willen des Herrn. „Wenn ich es wünsche, lasse ich es regnen oder auch nicht.”

 

In der Zeit von Moses as. kam es zu einer Dürreperiode. Seine Gefolgschaft schlug Moses as. vor: „Oh Moses, lass uns auf den Berg steigen und richte doch ein Bittgebet an den Herrn, dass er uns Regen schicken möge.“ „Gut, dann lasst uns gehen,“ sagte Moses as. und sie machten sich auf den Weg.

Zu früheren Zeiten war es üblich, versammelt auf den Berg zu steigen, um dort für Regen zu beten. Sie trennten die Kinder von ihren Müttern und auch die jungen Tiere wurden von ihren Müttern getrennt und auf die andere Seite des Berges gebracht.

 

Man tat dies, um sie zum Weinen zu bringen. Da sie noch unschuldige Wesen waren, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass die Gebete erhört werden würden. Denn zu Ehren dieser weinenden Kinder und Tiere wendete der Herr das Schlechte von ihnen ab.

 

In der Vergangenheit gab es ein Volk, über das Unheil gekommen war, das im letzten Moment vom Herrn abgewendet wurde. Es war die Nation um Jonas as. Im heiligen Koran steht über ihn geschrieben, „wir haben ihn als einen Propheten zu Hunderttausend Menschen, und noch mehr, gesandt.“

Er wurde als Prophet in eine Stadt gesandt, mit vielleicht mehr als Einhunderttausend Einwohnern. Die Stadt hieß Ninive und lag jenseits des Flusses Tigris, gegenüber der Stadt Mosul, im heutigen Irak. Sie war die einstige Hauptstadt des assyrischen Reiches.

 

Das Volk dieser Stadt befand sich im Unglauben und betete ihre selbstgemachten Götter an. Der Prophet Jonas as. predigte über Jahre und lud die Bevölkerung zum Glauben an den einen Herrn ein und erzählte, von den Götzen abzulassen und nur den Herrn allein anzubeten.

 

Doch das Volk wollte ihm keinen Glauben schenken und machte sich zu dem noch lustig über ihn.

Doch der Prophet Jonas as. ließ sich über die Jahre hinweg nicht entmutigen und ohne die Hoffnung zu verlieren, lud er sie immer wieder auf den rechten Weg und zur wahren Religion ein. Er warnte vor der Strafe Allahs, um ihnen Angst zu machen, doch sie spotteten nur über ihn und sagten:

„Wenn der Herr so viele Menschen strafen und die Bevölkerung auslöschen würde, zu Gunsten nur eines Menschen, dann erlaube es und lasse zu, dass uns dieses Unheil treffen möge.“

 

Der Prophet Jonas as. wurde traurig, als er diese Worte vernahm und entfernte sich aus diesem Grund von ihnen. Der Herr machte ihm das jedoch zum Vorwurf: „Du hast dich entfernt von meinen Dienern, ohne ihnen ein bisschen mehr Zeit zu lassen. Du warst zu eilig. Kehre um, und rufe sie weitere 40 Tage zum Glauben auf.“

Aufgrund des göttlichen Befehls kehrte Jonas as. um, und setzte seine Aufgabe fort. Er lebte 37 Tage unter ihnen und lud seine Nation zur wahren Religion ein. Doch sie glaubten wieder nicht.

 

Daraufhin sagte der Prophet Jonas as. zu ihnen: „Dann schaut auf das Unheil, das euch innerhalb der nächsten drei Tage erreichen wird. Und die Zeichen des Unheils werden als aller erstes eure Leiber treffen.“

 

Als der besagte Tag kam, färbten sich die Gesichter der Bevölkerung gelb und der Himmel wurde dunkel. Schwarzer Rauch legte sich auf die Stadt und jeden packte die Angst. Die Menschen gerieten in Panik und ein großes Geschrei fing an.

 

Die Menschen fingen an, nach Jonas as. Ausschau zu halten und sich zuzusprechen: „Wenn Jonas as. sich hier unter uns befände, bräuchten wir uns nicht zu fürchten. Doch wenn er sich von uns entfernt hat, wird dieses Leid unser Ende sein.“

 

Als der Herr dies hörte, gab er ihnen das Gefühl der Reue in ihre Herzen. Mit dem Wunsch nach Vergebung im Herzen, machten sie sich auf zu einem Gelehrten, und baten ihn um Wegweisung.

 

Der Gelehrte sagte ihnen, dass noch zwei Tage Zeit war, bis das Unheil sie treffen würde.

Er empfahl ihnen zu bereuen und dafür zu beten, dass der Herr das Unheil von ihnen abwenden möge.

Daraufhin begab sich die Bevölkerung mit ihren Frauen, Kindern und Familien zusammen auf einen Berg in der Nähe der Stadt. Sie bekannten sich zum Glauben an den Herrn und seinem Propheten Jonas as. und sie beteten darum, dass das Unheil sich abwenden möge.

 

Die Kinder und Kälber wurden von ihren Müttern getrennt und zum Weinen gebracht. Sie beteten inständig um Verzeihung für ihre Taten. Für alles Schlechte und jede Ungerechtigkeit, die sie bis dahin begangen hatten.

 

Zu Ehren der weinenden Kinder und Kälber ließ der Herr Barmherzigkeit walten und erhörte ihre Gebete. Er nahm ihre Reue an und wendete das Unheil von ihnen ab.

Das ist auch einer der Gründe, warum jedes Kind schreiend auf die Welt kommt. Das Weinen des Kindes ist ein Grund dafür, dass Segen herunterkommt und es wird ab dem Moment, ab dem es hier auf die Erde kommt, unter Obhut gestellt.

 

Der Herr ist seinen Dienern gegenüber sehr barmherzig. Im Gegenzug all ihrer Rebellionen und ihren Ausschweifungen erwartet er nur ein Minimum an Reue, damit das Leid, das sie aufgrund ihrer Grenzenlosigkeit und selbst gewählten Lebensart treffen würde, von ihnen abgewendet werden kann.

 

Die Menschen schlafen und sind ohne Glauben, so dass sie nicht in der Lage sind, zu verstehen und zu erkennen, wie voller Barmherzigkeit und Segen der Herr ist.

Nun kurz und gut. Von Sheikh Efendi wird uns berichtet, das die Menschen in früheren Zeiten bei Dürre auf einen Berg stiegen. Der Regierende dieses Volkes war ebenso anwesend. Es war wichtig dass jeder, vom jüngsten bis zum ältesten, anwesend war.

 

Denn auch wenn es sich um einen König handelt, der etwas von der Natur will, muss gegenüber dem Herrscher der Natur seine Ehrerbietung und Ergebenheit demonstrieren. Er muss wissen, dass er der kleinere und schwächere ist und in seiner Gegenwart in einer ergebenen Haltung sein.

Das ist eine Bedingung, die der Herr an uns stellt, damit er unsere Gebete erhört.

 

Ein Beispiel: wenn es heute eine Dürre gäbe und man hätte vor, eine Zeremonie für den Regen abzuhalten, würde ich da nicht mitmachen, wenn nicht auch die Vertreter des Landes anwesend wären.

 

Wenn die jetzige Regierende in diesem Land Frau Merkel ist, muss auch sie mit mir mit kommen. Sie, die Frauen und die Kinder und die Männer dieses Landes müssen alle zusammen auf den höchsten Berg steigen und ihre Hände nach oben hin, dem Himmel entgegen, öffnen.

 

Nun kurz und gut. Moses as. stieg also mit seiner gesamten Mannschaft auf den Berg, um zu beten. Als sie dort oben standen, wurde Moses as. vom Herrn mit folgenden Worten angesprochen: „Oh Moses, unter euch befindet sich ein Verräter. Und solange er unter euch weilt, werde ich eure Gebete nicht erhören.“

Auf diesem Berg befanden sich vielleicht hunderte oder tausende von Menschen, um zu beten. Unter all diesen Menschen gab es einen unter ihnen, der als Spion unterwegs war und aufgrund dieser einen Person wollte der Herr die Gebete nicht anerkennen.

 

Für einen kurzen Moment war der Prophet Moses as. unachtsam und fragte denn Herrn: „Oh Herr, zeig mir diese Person und ich will ihn verjagen. Ich werde ihn hier aus unserer Runde ausschließen, damit du unsere Gebete erhören mögest.“

 

„Oh Moses, bewahre Anstand! Wenn ich euch diesen Menschen zeigen würde, wäre auch ich ein Spion. Ich würde diesen Menschen damit verraten und euch offenbaren. Das schickt sich meinem Ruhm nicht,“ antwortete der Herr Moses as. und rief ihn zum Anstand auf.

 

„Wenn ich euch die Person zeigen und euch sagen würde, diese Person hat den und den Fehler begangen, dann bin ich ein Verräter. Ich bin es selbst, der es verboten hat, einen anderen Menschen bloßzustellen, wie kannst du also von mir erwarten, ihn euch preis zu geben.“

 

Als er so zu Moses as. sprach, vernahm auch diese besagte Person davon und erschrak. Aus Angst fing er an, um Vergebung zu bitten und sagte: „Oh Herr, ich habe einen Fehler begangen, doch ich bereue. Bitte oh Herr, verrate mich denn Menschen nicht. Ich will von dieser Eigenschaft ablassen.“

Er bat aufrichtig um Verzeihung und damit begann der Segen des Herrn niederzuregnen. Es strömte. Die dunklen Wolken gaben den Regen frei und die Menschen standen innerhalb kürzester Zeit bis zu ihren Knien im Wasser, bevor sie überhaupt verstanden hatten, was passiert war.

 

Der Prophet Moses as. fand keine Möglichkeit zu fragen, was passiert war. Weil diese eine Person bereut hatte, wandelte der Herr das Schicksal der Vernichtung und Armut um in ein Schicksal der Gunst und des Segens.

 

Sofort darauf ging die Saat auf, die so hoch wuchs, dass ein Reiter auf einem Pferd hätte in diesem Feld darin verloren gehen können. Die Saat war zwar hochgewachsen, doch die Ähren waren ohne Korn. Das gesamte Ährenfeld war aufgegangen, doch ohne einen einzigen Korn.

Und der Prophet wandte sich wieder an den Herrn: „Oh mein Herr! Deine Weisheit sollte nicht in Frage gestellt werden, doch verrate mir, was ist das? Die Ähren sind so hochgewachsen, wie Rohrzuckerrüben, doch sie alle sind ohne Korn?“

 

Der Herr antwortete ihm: „Oh Moses, macht den Erdofen warm.“ In den Dörfern backt man in solch einem Ofen Brot. Solch ein Ofen entsteht, in dem ein Loch in die Erde gegraben wird und das Brot wird darin so gebacken, in dem man den Teig an die Wände dieses Ofens klebt.

 

Nun kurz und gut. Der Herr befahl also, das Moses as. den Ofen warm machen sollte. Nachdem Moses as. dem nachgekommen war, sagte der Herr zu ihm: „Nimm eine Hand voll von diesen Ähren und wirf es in dieses Erdloch.“ Als Moses as. die Ähren in das Feuer warf, ergrünte jede Ähre mit Körnern. Sie wuchsen in diesem Feuer und schwollen an.

„Oh Moses, ich bin der Herr.“

 

Celle ve Ala. „Ich bin der Herr, der das tun vermag, was er sich zu tun wünscht. Du wolltest von mir Regen und ich habe es regnen lassen. Hättest du nach deinem täglich Brot gefragt, hätte ich dir auch das gegeben.

 

Doch ihr wolltet Regen, also habe ich es regnen lassen. Ich bin der Herr, der zu allem fähig ist. Wenn ich will, so lasse ich den Menschen sein täglich Brot auch im Feuer finden. Dazu brauche ich keinen Grund, wie zum Beispiel den Regen.

 

Ich kann die Saat auch ohne Regen aufgehen lassen. So sieh mein Wirken und meine Fähigkeiten, meine Weisheit wurde offenbart inmitten des Feuers.“

Als Moses as. vom Herrn seine Worte auf diese Weise vernahm, begann er an zu zittern, in Anbetracht der Kraft dieser Worte. Der Herr ist der Versorger aller Welten. Er versorgt alle Lebewesen. Eine kleine Ameise läuft auf einem Boden ohne Ende und doch ist sie nicht annähernd so sehr in Sorge, wie wir es sind.

 

In ihren Herzen tragen sie keine Sorge darüber, ob und was sie heute zu Essen finden. Sie machen sich keine Gedanken darüber, was sie Essen werden.

Keine Ameise fragt sich, was sie Essen wird und kein Vogel fliegt aus ihrem Nest, mit der Sorge, ob sie Nahrung finden wird. Keiner von ihnen sagt sich: „ich habe gestern alles aufgegessen und heute ist nichts mehr da. Ob ich wohl was

finden werde?”

 

Jede Gattung, jedes Tier hat seine eigene Versorgung, doch keines dieser Lebewesen gerät darüber in Sorge, abgesehen vom Menschen. Er ist der einzige, der in Hektik und Panik gerät. Möge der Herr uns verzeihen. Schaut, wenn es der Herr wünscht, gibt er dir dein täglich Brot auch ohne Regen.

 

Doch müssen wir unseren Anstand waren. Nicht die Natur sollten wir lobpreisen, sondern den Herrn. Hätten wir nur ein wenig wahren Anstand, würde der Herr Fülle von oben regnen und es von unten sprudeln lassen.

 

Doch weil wir eben den Anstand und unseren Glauben verloren haben, verlässt uns der Segen.

 

Noch bevor der Segen, der sich im Himmel angesammelt hat, auf uns niederregnet, wird er hinweggenommen und der Segen, der uns von unten erreichen sollte, gräbt sich noch tiefer in die Erde.