Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Ein vorbildlicher Mensch: Mohammed SAV

Sheikh Eşref Efendi | Berlin  18.04.2011

 

Oh ihr Menschen, macht es euch bequem und entspannt euch. Wir halten hier keinen Unterricht, sondern eine Ansprache, eine Sohbet. Und eine Sohbet ist keine förmliche Veranstaltung.

 

 

Solche Veranstaltungen geben dir keinen Geschmack, doch eine Sohbet ist ein gemütlicher Kreis und in diesem Kreis sitzen die Menschen bequem und sind entspannt.

 

Das ist ein wichtiger Punkt. Förmliche Zusammenkünfte sind kalt, doch die Stimmung einer gemütlichen Runde ähnelt einer familiären Atmosphäre und gibt der menschlichen Seele annehmliche Gefühle. Denn die Seele fühlt sich bei Förmlichkeiten nicht wohl, das Ego schon.

 

Wenn der Prophet ASV offiziellen Besuch bekam, stand seine Gefolgschaft solange, bis sie aufgefordert wurden, sich zu setzen. Und wenn sie saßen, dann saßen sie zwar bequem, doch waren sie ganz Ohr und mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit verfolgten sie die Gespräche, um ja nicht auch nur ein Wort zu verpassen.

 

Ja, Versammlungen um den Propheten herum waren eine freie und entspannte Gesellschaft. Die Gemeinde des Propheten bewegte sich in seiner Gegenwart ungezwungen. Sie kamen und gingen, wie sie wollten. Bei förmlichen und langweiligen Versammlungen jedoch fühlt sich die Seele bedrückt. Und ein Mensch, dessen Seele bedrückt ist, hat für nichts und niemanden einen Nutzen.

 

Körperliche Anspannung führt dazu, dass man sich nach einer bestimmten Zeit auch auf seelischer Ebene nicht mehr wohl fühlt. Aus diesem Grund ließ der Prophet ASV seine Gefolgschaft in Versammlungen frei gewähren.

 

Dass es so war, hören wir von unserem Großsheikh. Auch teilt er uns mit, dass er von nichts erzählt, was er nicht auch sehen würde. Er sieht die Gemeinde um den Propheten herum live und berichtet uns darüber.

 

Wie kann es sein, dass er diese Momente live sieht?

 

Wenn der Herr es so will, dann hebt er die Schleier, die Raum und Zeit trennen. Das ist für den Herrn ein leichtes. Wenn er es will, kann er auch einer Ameise die Entstehung und den Untergang dieser Erde zeigen. Er lässt sie zusehen, wie diese Welt an ihrem ersten Tag entstand und wie sie an ihrem letzten Tag untergehen wird. Das ist einfach für den Herrn.

 

Großsheikh berichtet: „Mein Sheikh, Sheikh Abdullah Dagistani, erzählte mir, dass in der heutigen Zeit, also in der Endzeit, den Heiligen solch spirituelle Kräfte übertragen wurden, wie keinen Heiligen zuvor.

 

Den großen Heiligen dieser Zeit wurden neun Kräfte anvertraut, die zuvor noch kein Heiliger erhalten hat. Einer dieser großen Kräfte befähigt einen Heiligen dazu, bei jeder Versammlung des Propheten anwesend zu sein.

 

Sie sind mit dem Propheten ASV zusammen, indem sie die Trennung von Zeit überschreiten. Sie befinden sich direkt an seiner Seite und sehen und hören ihn live. Diese Erlaubnis haben sie bekommen.“

 

Ja, die Heiligen der heutigen Zeit haben diese Erlaubnis, da sie den vergangenen Heiligen nicht ähneln. Ihre weltlichen und spirituellen Aufgaben, ihre Lasten, sind sehr viel schwerer. Aus diesem Grund liegen ihre spirituellen Kräfte und die Erlaubnis, diese auch zu nutzen, jenseits des Verstands.

 

Ein Beispiel: der Heilige Abudurrauf ul Yemani gehört zu einen der sieben großen Heiligen, die diese Welt und ihre Geschicke lenken und leiten. Er ist der Verantwortliche für die geistigen und spirituellen Begebenheiten im Reich Chinas.

 

„Eines Tages“, so erzählt unser Großsheikh, „wurde Sheikh Abdullah Dagistani von diesem Heiligen besucht. Ich zog gleich los, um einen Übersetzer zu holen, da sie nicht dieselbe Sprache sprachen. Als ich mit dem Übersetzer zurückkam, sagte mein Sheikh zu ihm: „Lass gut sein, wir brauchen dich nicht. Wir werden uns untereinander schon verstehen.“

 

Als nun Abdurrauf-ul Yemani kurz etwas von sich gab, tat er dies in einer Sprache, die mir gänzlich unbekannt war. Diese Sprache war nicht von dieser Welt. Zumal Sheikh Abdullah Dagestani nur türkisch sprach und selbst Analphabet war.

 

Für eine kurze Zeit sprachen sie so miteinander, bis der Heilige aufstand, und, statt durch die Tür zu gehen, durch die Wand trat und verschwand. Als Sheikh Efendi meine Verwunderung sah, sagte er zu mir: „Nazim, mein Sohn. Wenn der Herr es will und es seinem Diener erlaubt, gibt es nichts, was dieser hier auf Erden nicht verrichten könnte und kein Wunder, was er nicht vollbringen könnte.

 

Vielleicht beherrsche ich hier auf Erden nur die türkische Sprache, doch durch die spirituelle Kraft bin ich in der Lage, jede Sprache zu verstehen. Ich kenne die Sprache der Schlangen, der Wölfe, der Vögel und auch jede weltliche Sprache.“ So hat es unser Sheikh Muhammed Nazim el Rabbani erzählt.

 

Das war nur ein kleines Beispiel, über welche spirituellen Kräfte die heutigen Heiligen verfügen. Zumal über diese Kraft auch die Heiligen zur früheren Zeit verfügten, ist es bei den heutigen Heiligen so, dass sie über Kräfte verfügen, von denen bis heute noch keiner was gehört, gesehen oder gewusst hätte.

 

Ein Beispiel: wenn, so wie wir hoffen, in naher Zukunft, der Herr dieser Zeit, Mehdi as., kommt, wird er diese Welt neu ordnen. Er wird mit solch einer spirituellen Kraft und solch einem Wissen kommen, die in der Summe dem Gesamten spirituellem Wissen der Heiligen, die bis dahin auf Erden waren, nicht gleich kommen wird.

 

Er wird mit 700 Arten des verborgenen Wissens und Kräften wieder kommen und eigenständig diese Welt mit göttlichem Licht von neuem aufbauen.

 

Möge der Herr uns diese Zeit erreichen lassen. Für die großen Umwandlungen auf Erden benannten die Mayas das Jahr 2012, die Wissenschaftler reden von 2012 und auch alle monotheistischen Religionsbücher geben Zeichen davon, dass wir jetzt genau in dieser Zeit der Umwandlungen leben.

 

Warum haben wir jetzt davon erzählt?

 

Die heutigen Heiligen verfügen über solch eine spirituelle Kraft, die sie dazu befähigt, die Zeit des Propheten und seiner Gemeinde vom Anfang bis zum Ende mitzuerleben und jeder Sohbet live beizuwohnen.

 

Aus diesem Grund sagte unser Großsheikh zu uns: „wir berichten niemals von etwas, das wir nicht selbst hören, sehen und miterleben würden.“

 

Wenn der Prophet ASV keinen offiziellen Besuch bei sich hatte, ging seine Gemeinde ein und aus, wie es ihnen beliebte. Sie bedurften keiner Erlaubnis, sich zu setzen. Diese Ungezwungene und Entspannte Haltung wurde mit der Absicht erzeugt, das Gesagte des Propheten ASV besser aufnehmen und verstehen zu können.

 

Schließlich sagte auch der Prophet ASV: „Der Herr sehe es am liebsten, wenn die Menschen fröhlich sind.“ Was genau bedeutet das?

Das bedeutet, dass der Mensch in diesem Zustand ein leichtes Herz hat.

 

Denn egal, ob auf dem Arbeitsplatz, zu Hause oder in einer Versammlung, wenn man ein leichtes Herz hat und sich selbst und seine Mitmenschen nicht bedrückt, führt das wiederum bei einem selbst zu einem Gefühl der Leichtigkeit und Freiheit.

 

Und wer ein leichtes Herz hat, der hat auch ein freundliches Lächeln auf dem Gesicht und strahlt. Der Anblick, und auch der Blick von solch jemandem lässt aufgrund seiner eigenen Leichtigkeit auch den anderen leicht ums Herz werden.

 

Jemand, der ein bedrücktes Herz hat und ein Gesicht zieht, den mag auch der Herr nicht. Wenn ein Mensch beständig ein Lächeln auf dem Gesicht hat, wird dieser Umstand dazu führen, die Zufriedenheit des Herrn zu erlangen. Früher nannte man diejenigen, die immer ein verzogenes Gesicht hatten, auch „Höllengesicht.“

 

Warum Höllengesicht?

 

Denn, wer auch immer in solch ein Gesicht schaut, in seinem Herzen Bedrückung fühlt. Jemand, der mit solch einem Gesicht durch die Gegend läuft, engt sowohl sein eigenes Herz ein, als auch derjenigen, die ihn anschauen. Ihr innerstes verdunkelt sich und ihre Herzen werden schwarz, als kämen sie gerade aus dem Feuer und als wären ihre Herzen mit Ruß bedeckt.

 

Und jemanden, der immer ein freundliches Gesicht und ein lächeln hat, nannte man ein paradiesisches Gesicht, denn, wer in solch ein Gesicht schaut, fühlt Erleichterung in seinem Herzen. Das innere eines Menschen füllt sich mit ungekannter Freude.

 

Aus diesem Grund empfehlen die Heiligen: „Wenn du die Zufriedenheit deines Herrn und ein zufriedenes Herz erlangen möchtest, dann sieh zu, dass dein Gesicht immer lächelt:

- wenn du verheiratet bist, dann gegenüber deiner Familie

- wenn du einen Nachbarn hast, dann ihm gegenüber

- wenn du ein Lehrer bist, dann sei freundlich deinem Schüler gegenüber

- wenn du Offizier bist, dann den Soldaten

- wenn du Vorgesetzter bist, dann deinen Untergebenen

 

Und wenn du Mensch bist, dann sei jedem gegenüber so. Sei freundlich und habe ein weites Herz. Lass keine Enge zu. So viel weite, wie du dir vom Herrn wünschst, wird er dir auch geben. Und sage nicht, was habe ich schon für einen Nutzen davon.

Wem schadet denn solch ein Herz?

 

Für wen hat es denn einen Nutzen ein verzogenes Gesicht zu machen?

 

Was hat es schon für eine Ehre, einen Menschen falsch und grob zu behandeln und ihn damit zu verletzen. Was ist der Grund dafür?

 

Als Moses as. sich auf dem Berg Sinai im Zwiegespräch mit dem Herrn befand, befahl dieser ihm: „Oh Moses, bringe mich den Menschen nahe. Erzähle ihnen von mir auf richtige Weise, sodass sie mich lieben lernen. Denn ohne Zweifel habe ich den Menschen geliebt und erschaffen. Und deshalb lasse auch sie mich lieben. Das ist deine Aufgabe.“

 

Der Mensch sollte nach Möglichkeiten suchen, wie er seinen Mitmenschen liebenswürdig erscheint und nicht untätig dasitzen und darauf warten, dass er geliebt wird.

 

Wer sich sagt, jeder solle mir doch Zuneigung entgegenbringen, und im Gegenzug dessen aber keine Möglichkeit am Schopf packt, die ihm diesen Umstand einbringen würde, wird nur die Kälte und Abneigung der anderen Menschen gewinnen. Doch das ist nicht gewollt und es gibt auch keinen Grund für solche Umstände.

 

Menschenskind, der Herr hat dich weder als Opfertier erschaffen, noch als irgendein Gesindel. Und auch nicht als wildes Tier. Nein, der Herr hat dich mit Kräften ausgestattet, die dich dazu befähigen würden, über die gesamte Existenz zu walten und zu verfügen. Er hat dich unter seinen Geschöpfen als höchsten geehrt.

 

Sei Dankbar. Sage ich bin ein Mensch und sei dankbar dafür. Sei nicht darum bemüht, tierisch zu sein. Halte dein Herz deinem Umfeld gegenüber weit und nicht eng!

 

Zumal es kein Tier gibt, das engherzig ist, doch vielleicht sind sie alle weitherzig. Und du wurdest als Mensch erschaffen. Dir wurde Ehre und Segen zuteil, wie keinem anderen Geschöpf in der Existenz. Wie kannst du da nicht fröhlich und erleichtert sein?

 

Warum also so verbohrt und starr?

 

Die weltlichen Sorgen, Nöte und Aufgaben haben kein Ende. Mit welchem dieser Probleme willst du also fertig werden?

 

Was sollten wir also tun Sheikh?

 

Zuerst einmal akzeptiere. Nehme es an. Und dann suche nach einer Lösung.

 

Alles hat eine Lösung. Doch auch die Lösung hat ihre Zeit. Und bis dahin solltest du akzeptieren und Geduld haben.

 

Und wenn die Zeit für die Lösung deines Problems einfach nicht kommen möchte, dann kommt vielleicht die Zeit, in der deine abgelaufen ist, und du findest dann vielleicht auf diesem Weg deinen Frieden und deine Freiheit.

 

Es gibt so viele Menschen die krankheitsbedingt ans Bett gefesselt sind. Und sind das keine Menschen? Und doch gibt es unter ihnen welche, die trotz ihrer Lähmung ein Lächeln auf ihrem Gesicht haben.

 

Dann gibt es noch solche, die mit ihrem Zustand keinen Frieden schließen können. Sie lassen von ihrem Widerstand nicht ab und halten an ihrer Unzufriedenheit fest. Sie haben immer eine finstere Miene, so dass man keine Lust hat, diese Menschen zu sehen. Renne bloß weg vor ihnen!

 

Der Herr ist mit diesen Menschen nicht zufrieden und er sagt über sie: „Ich habe meine Diener mit der höchsten Ehre ausgestattet. Sie sind für die Ewigkeit erschaffen worden und dafür vorherbestimmt, in dieser auch als Mensch zu leben.

 

Und sie sind unzufrieden, weil sie in einer endlichen Welt an Umstände gebunden sind, an denen sie keinen Gefallen finden. Sie sind mit ihrer weltlichen Situation unzufrieden, obwohl sie doch, und damit auch ihre Umstände, irgendwann ein Ende haben werden. Nein, auch ich bin mit diesen Menschen unzufrieden.“

 

Sei Vorsichtig!

 

Quäl dich nicht mit den Umständen dieser Welt, sondern schau auf deinen eigenen Zustand. Sei nur mit dir selbst beschäftigt und nicht mit dem Zustand dieser Welt. Schau darauf, was der Herr dir geschenkt hat und sei dankbar dafür. Sage „Elhamdulillah“. Etwas anderes gibt es für einen Diener nicht zu sagen.

 

Deine Worte sollten nur Dankbarkeit ausdrücken und nichts anderes.

 

Sage Elhamdulillah, Elhamdulillah Elhamdulillah.

 

Wenn du ein weites und offenes Herz haben möchtest und wenn du willst, dass dein Leben an Geschmack dazugewinnt, dann muss du das „Sesam öffne dich“, die Zauberformel, kennen.

 

Sie lautet: Elhamdulillah“.

 

Ja. Wenn du vom Herzen dankbar bist, dann wird dieser Umstand dazu führen, dass mit der Zeit Kummer und Sorgen verschwinden und stattdessen Leichtigkeit und Fröhlichkeit in dein Herz einzieht. Der Herr tauscht beides miteinander aus.

 

Am Tage des Jüngsten Gerichts wird als erstes folgende Personengruppe aufgerufen werden:

 

„Die Hammadün mögen kommen.“

 

Mit Hammadün sind diejenigen gemeint, die Dankbarkeit besitzen. Es werden also als erstes diejenigen aufgerufen, die zu ihren Lebzeiten hier auf Erden zufrieden und dankbar mit ihren Lebensumständen und mit dem, was ihnen gegeben wurde, waren. Sie werden als erstes in die göttliche Gegenwart gerufen werden.

 

„Wo sind meine Diener, die den Segen, den ich ihnen gab, nicht verleugneten und immer im Besitz der Dankbarkeit waren. Mögen sie eintreten.“ So werden sie am Tage des Jüngsten Gerichts gerufen und aufgefordert, in die göttliche Gegenwart einzutreten.

 

Und nachdem sie sich dort versammelt haben, werden sie von ihrem weltlichen Leben freigesprochen werden. Von ihnen wird keine Rechenschaft verlangt werden. Sie werden von einem Engel an die Pforte der Dankbarkeit geführt, durch die sie ohne eine Rechenschaft ablegen zu müssen, ins Paradies eintreten werden.

 

Und weil unser Großsheikh zu einen der Heiligen zählt, denen die neun großen Wunderkräfte übertragen wurden, ist er in der Lage, wie bei einer Liveübertragung, uns von den Geschehnissen und den Menschen dort zu berichten.

 

Er berichtet uns von dem, was er selbst sieht und hört.

 

„Ich“, sagt Großsheikh, „habe jeder Versammlung des Propheten beigewohnt und saß mit der Gemeinde des Propheten zusammen. Ich habe es mir bequem gemacht und ihm mit meiner ganzen Aufmerksamkeit zugehört und ihn gesehen.“

 

Ist es nicht so, das, wenn eine Versammlung um den Propheten die Menschen langweilen würde, keiner hingehen würde. Eines Tages, der Prophet ASV saß entspannt und aß Weintrauben, die er sich vom Stiel in den Mund führte, kam eines seiner Gemeindemitglieder zu ihm und sagte:

 

„Oh Resulallah! Es ist ein Komitee von der Stadt Yahud hierher unterwegs, um sie zu sehen.“

 

Nachdem der Prophet ASV das gehört hatte, ließ er die Weintrauben auf einem Teller hochstellen. Er strich sich über seine Haare und seinen Bart, setzte seinen Kopfbedeckung auf und nahm eine förmliche Sitzhaltung ein. Auch seine Gemeindemitglieder richteten sich her und nahmen im Stehen Haltung ein. Der offizielle Besuch trat ein und der Prophet ASV bat sie Platz zu nehmen.

 

Das taten sie auch, doch seine Gemeinde blieb stehen, in derselben Position, ohne sich zu bewegen. Als die Gäste jedoch sahen, das seine Anhänger minutenlang dort in dieser Position verharrten, hatten sie Mitleid und baten den Propheten ASV darum: „Oh Mohammed ASV, gebe ihnen doch die Erlaubnis, dass sie sich setzen mögen.“

 

Als der Herr ihr Mitleid gegenüber der Gemeinde sah, gefiel ihm das, sodass er in ihre Herzen Licht gab. Ihr Mitleid, ihr erbarmen, wurde zum Anlass, dass das Licht des Glaubens in ihre Herzen Eintritt fand. Als man ihm sagte: „Oh Mohammed ASV, erlaube ihnen, sich zu setzen“ tat er dies und sie setzen sich. Ihr Mitleid und Respekt gegenüber der Gemeinde des Propheten ASV wurden zum Anlass, dass die Saat des Glaubens in ihre Herzen gesät wurde.

 

Auch der Prophet ASV war sehr erfreut vom Verhalten seiner Gäste. Er holte den Teller mit den Weintrauben wieder hervor und reichte sie seinen Gästen. Auch er aß davon, doch gönnte er sich von den unteren Trauben. Als das Oberhaupt seiner Gäste dies sah, fragte er diesen: „Oh Mohammed SAV, die Trauben obenauf sind größer und reifer. Warum isst du nicht von denen und nimmst stattdessen von den unteren, welche bitter schmecken?“

 

Das Verhalten des Propheten war nicht ohne Grund und barg eine Weisheit in sich. Eine verborgene Weisheit. Der Führer dieser Gruppe hatte es erkannt und fragte aus diesem Grund nach dem Sinn seines Verhaltens.

 

Der Prophet ASV lächelte und antwortete ihm: „Das die Weintrauben obenauf größer und reifer sind, weiß ich auch, doch als Moslem ist es unsere Pflicht, unsere Gäste gut zu bewirten.

 

Wir fangen an, von der unreifen Seite zu essen, damit, sollte unerwarteter Besuch kommen, wir ihnen die reiferen und besseren anbieten können. Wir ziehen das Bedürfnis unserer Gäste unseren eigenen vor. Das heißt also, den guten Geschmack einer Sache bieten wir zu aller erst ihnen an. Dazu verpflichtet uns die himmlische Erziehung, die wir genossen haben.

 

Und der zweite Grund hinter meiner Tat, die Weisheit, ist die, das wir als Gläubige hoffen, ein gutes Ende zu finden. Denn worauf es im Verlauf eines Lebens wirklich ankommt, ist, dass es immer besser wird. Dass die Reife und der gute Geschmack immer mehr zunehmen.“

Was hat es für einen Wert, wenn dein Gelebtes, all das, was gut geschmeckt hat, Lust bereitet hat, all dein Luxus und Prunk am letzten Tag zu Gift wird?

 

Wird dein letzter Atemzug mit Genuss sein?

 

Das ist es, worauf es ankommt!

 

Solltest du es nicht schaffen, dass dein letzter Atemzug mit Genuss sein wird, werden all dein Geschmecktes und Erlebtes, deine Vergnügungen, zu Gift werden. Wir sind Moslems und trachten nach den Guten und den schönen Seiten im Leben, sprich einem schönen Lebensverlauf.

 

Auch wenn Abschnitte unseres Lebens keinen guten Geschmack hatten, oder vielleicht sogar jeder Bereich unseres Lebens ohne Geschmack geblieben ist, doch unser Leben am Ende einen guten und süßen Geschmack abgibt, wird ein Mensch mit Verstand sich mit all dem vorher erlebten, auch wenn es noch so mühselig und bitter war, abfinden. Alles bitter erlebte hat für einen Menschen mit Verstand dann keine Bedeutung mehr.

 

Zählt auch ihr zu den Menschen mit Verstand und seid zufrieden mit den unschönen und unguten Seiten zum Anfang eures Lebens, damit euer Ende gut sein wird. Sieht zu, dass ihr euren letzten Tag im Guten und Schönen erreicht. Und wenn du dann diese Welt verlassen hast, lass den, der trauern will, um dich trauern. Wichtig ist nur, das du lachst, das heißt also, auf der lachenden Seite stehst.

 

Schau dir die Moral und die Weisung des Propheten ASV an.

 

Wie er denn Menschen mit einer Traube den rechten Weg weist.

 

Subhanallah!

Und er sagte nicht umsonst: „Der Herr hat mich die höchste Moral gelehrt.“

 

Wie schön er die Tugend der Gastfreundschaft beschreibt: „Um meinen Gästen die schönen und reifen Traube anbieten zu können, esse ich die bitteren.“ Gemeint ist die Stufe der ihsan und ikram- der himmlischen Gunst-Geschenk.

 

Warum haben wir das erzählt?

 

Solange der Prophet ASV keinen offiziellen Besuch empfing, ließ er seine Gemeinde gewähren. In der Gegenwart des Propheten ASV saßen sie entspannt und locker.

 

Doch sobald ein offizieller Besuch da war, passten sie sich an den Umstand an und verhielten sich dem Anstand entsprechend, indem sie Haltung einnahmen. Auch ihr Verhalten war göttliche Weisheit und wurde zum Anlass, dass die Gäste aufgrund ihres Mitleids das Licht des Glaubens in ihre Herzen gesät bekamen.

 

Sie haben die hohe Moral des Propheten ASV selbst beobachten können und mit dem Licht, das in ihre Herzen gegeben wurde, haben sie alle das Glaubensbekenntnis aufgesagt und sind damit in den Glauben eingetreten. Elhamdulillah!

 

Ja!

 

Ein beispielhafter Mensch, eine beispielhafte Tat. Schau, wie sie dazu führt, Dunkelheit in Licht zu verwandeln.

 

Oh Mensch!

 

Sag:

 

„Oh Herr, lass mein Ende gut ausgehen.

 

Möge der Tag, an dem ich zu meinem Herrn zurückkehre, der schönste in meinem Leben sein. Deshalb will ich die bitteren Weintrauben, also die unschönen Seiten meines Lebens, akzeptieren und annehmen, damit die letzte Weintraube, also das Ende meines Lebens, einen reifen und süßen Geschmack abgeben möge.“

 

Oh Mensch!
Sei Entspannt und glücklich!
Sitze bequem und höre gut zu!
Nehme dir den Anstand des Propheten ASV als Beispiel, damit auch du in den Besitz der Rechtleitung kommst.
Schiebe deinen Gästen nicht die Suppe vor, während du das Fleisch isst.

 

Soviel reicht!

 

Fatiha!