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Über das Opferfest

Esselamualeykum ve Rahmetullahi ve Berekatuhu.

 

Gottes Friede, Barmherzigkeit und Segen seien mit euch. Wir danken dem Herrn, dass wir noch ein Fest erreicht haben. Wir wünschen euch allen ein gesegnetes Opferfest. Möge es Rechtleitung und Zufriedenheit bescheren.

 

Welchen Wert hat ein Leben ohne Rechtleitung und Zufriedenheit? Keinen! Die Zufriedenheit liegt in der Rechtleitung. Ohne die Rechtleitung gibt es keine Zufriedenheit. Wo es die Zufriedenheit nicht gibt, kann nicht von Glück die Rede sein. Deshalb bitten wir den Herrn darum, dass dieses gesegnete Fest uns Rechtleitung beschert.

 

Heute feiern wir das gesegnete Opferfest. Aber was feiern wir eigentlich? Feiern wir etwa, dass so viele Millionen Tiere geopfert werden, oder hat das Opferfest eine ganz andere Bedeutung, nach der wir suchen sollten? Werden diese Tiere etwa aus Spaß geopfert?

 

Für einen Europäer erscheint dies als ein Massenmord der Tiere, den es umgehend zu stoppen gilt. Auch Muslime scheinen in der heutigen Zeit nicht mehr zu wissen, was es mit dem Opferfest auf sich hat, und protestieren gemeinsam mit den Europäern, „Stoppt sofort diesen Massenmord!“

 

Solche Leute frage ich: Esst ihr denn überhaupt kein Fleisch? Wisst ihr, wie viel Millionen Tiere täglich in den Schlachtereien auf der Welt für uns gefräßige Menschen geschlachtet werden? Letztens habe ich in der Zeitung gelesen, dass allein in Berlin der tägliche Verzehr von Dönerfleisch ich weiß nicht wie viel Tonnen beträgt. Der tägliche Verzehr von Dönerfleisch in ganz Deutschland liegt bei über 300 Tonnen. Hinzu kommen dann noch andere Fleischgerichte. Beschwert sich aber jemand darüber, dass hierfür so viele Tiere geschlachtet werden.

 

Müssen die Menschen wirklich täglich so viel Fleisch essen oder essen sie es nur aufgrund ihrer Gefräßigkeit?

 

Frag! Wenn du nicht weißt, dann frag. Was soll diese Verschwendung? Ist es dein Bedürfnis oder warum isst du so viel Fleisch? Frag! Tust du es zu deinem Genuss oder ist es dein dringendes Bedürfnis?

 

Naja, eigentlich ist es kein Wunder, dass die Europäer das Opferfest nicht nachvollziehen können. Denn seit fast 300 Jahren wurden sie ihrem Glauben entfremdet.

 

So werden allein in Deutschland 300 Tonnen Dönerfleisch am Tag verkauft. Den Rest kannst du ja noch hinzu rechnen. Als ich das in der Zeitung las, war ich hin und weg. „Huu“, sagte ich, „das sind aber viele Fleischfresser hier.“ Die könntest du ja morgens, mittags, abends füttern, aber niemals satt bekommen.

 

Tag für Tag werden Tausende Tiere geopfert, damit Fleischfresser zu ihrem Genuss kommen, aber kaum jemand beschwert sich darüber. Wenn jedoch ein Mal im Jahr um Gottes Willen für die Armen Tiere geopfert werden, beschwert sich plötzlich jeder darüber.

 

O Menschen! Wenn ihr jemanden zur Rechenschaft ziehen wollt, so rechnet nicht mit denjenigen ab, die um Gottes Willen Tieropfer bringen, sondern mit denjenigen, die für ihren täglichen Fleischgenuss Tiere schlachten. Zieht diejenigen zur Rechenschaft, die um ihres unersättlichen Egos Willen Tiere mit Schlägen auf ihre Köpfe ermorden. Denn sinnloses Töten bedeutet Morden.

 

Hast du jemals gehört, dass ein Soldat, der für sein Vaterland in den Krieg gezogen ist, als Mörder bezeichnet wurde? Er wird als Volksheld gefeiert. Denn er tötet und stirbt zum Schutze seines Vaterlandes. Das Töten und Sterben eines Soldaten ist seine heilige Pflicht. Deswegen werden die Soldaten entweder als Volkshelden gefeiert oder ihrer als Märtyrer gedacht, aber niemals werden sie als Mörder bezeichnet.

 

Heute ist das gesegnete Opferfest. Wir sagen gesegnet, denn es ist heilig und trägt einen Sinn. Die Tieropfer, die jedes Jahr in der islamischen Welt gebracht werden, haben sowohl einen materiellen als auch spirituellen Nutzen.

 

Gemäß den Schriftgelehrten ist ein Nutzen der Opfergabe, dass dadurch die Hungernden, die aufgrund ihrer Armut einen Proteinmangel im Körper haben, zumindest ein Mal im Jahr ein bisschen Fleisch in den Magen bekommen. Ein anderer Nutzen ist spirituell, denn die Opfergabe ist allen befähigten Menschen eine Pflicht, die von Abraham (as) stammt. Es ist das Gebot Gottes, dass alle Menschen, die dazu im Stande sind, jedes Jahr zur Pilgerzeit ein Tieropfer bringen.

 

Abraham (as) ist einer der fünf großen Propheten. Für Juden, Christen oder Muslime, für jeden, der an Gott glaubt, ist Abraham (as) nicht ein legendärer Held, sondern der Urvater der monotheistischen Religionen.

 

Die Kirchen sind leer geworden, die Menschen füllen jetzt die Fabriken, um mehr Geld zu verdienen und besser zu leben.

 

Als die Menschen sich vom Glauben und der Spiritualität entfernten, ist eine Denkweise entstanden, die immer nur das Heute bedenkt. Niemand bedenkt mehr das Morgen bzw. das Jenseits. Den Menschen wird eingeredet und vorgeschrieben, einseitig nur noch diese Welt zu betrachten und ein materialistisches Leben zu führen.

 

So schauen nun die Europäer von weitem auf das Fest der Muslime und fragen sich, warum sie wohl so viele Tiere opfern. Als Antwort stelle ich folgende Gegenfrage: „Warum erfindet ihr ständig eine neue Tierkrankheit, unter deren Vorwand ihr jedes Jahr Millionen Tiere lebendig verbrennt. Schämt ihr euch denn nicht?

 

Sprecht, haben diese eure Opfer eine Bedeutung? Liegt ein Sinn darin, dass ihr diese Tiere opfert, oder tötet ihr all diese unschuldigen Tiere, um euer brutales Ego zu befriedigen? Opfert ihr diese Tiere um Gottes Willen, oder eures wilden Egos Willen. Antwortet!“

 

Aber niemand antwortet unserem kühnen Aufruf. Weder gehen sie ans Telefon, noch öffnen sie uns ihre Türen. Sie haben ihre Türen verriegelt und halten sich ihre Ohren zu.

 

Wenn das Leben eines Lebewesens geopfert wird, so muss diese Opfergabe anderen Lebewesen einen Nutzen bringen, damit die Opfergabe einen Sinn hat.

 

Vom Opfertier sollen die Hungernden gesättigt werden, nicht die Gefräßigen! Für diejenigen, deren Magen voll gestopft ist, aber deren Augen unersättlich sind, darf nicht einmal eine winzige Ameise geopfert werden. Dies ist verboten und vom Himmel verflucht!

 

Auf der Welt gibt es Milliarden Menschen, die Fleisch noch nicht einmal zu Gesicht bekommen haben. Solange diese unterernährte Mehrheit weiterhin um ihr Leben hungern muss, währenddessen eine kleine Minderheit ihre Egos zu sättigen versucht, wird aufgrund dieser Ungerechtigkeit Göttlicher Zorn herab kommen.

 

Der Magen wird schon von wenigen Bissen satt, aber das unersättliche Ego ist ein Nimmersatt, der isst und isst und, wenn er mal voll ist, sich einfach entleert, und weiter isst. Er ist nicht satt zu bekommen. Niemals wird er sagen „Gott sei Dank, ich bin satt geworden."

 

Obwohl Abraham (as) schon alt geworden war und seine erste Gattin Sarah ihm immer noch kein Kind geboren hatte, empfahl sie ihm, sich mit ihrer Bediensteten Hagar zu vermählen. Und tatsächlich entstand ein Junge aus dieser Ehe. Das Kind wurde Ismael genannt. „Ismael“ bedeutet „derjenige, der Zufriedenheit erlangte“ oder „der für Gott geweihte“. Denn Abraham (as) hatte sehr viel darum gebetet, dass er einen Jungen bekommt. „O Herr, beschere mir einen Jungen. Er soll Dein und für Dich sein. Ich weihe ihn Dir“, betete er.

 

Ismael (as) wuchs heran. Als er 12-13 Jahre alt geworden war, hatte Abraham (as) einen Traum, in dem ihm befohlen wurde seinen Sohn zu opfern. Abraham (as) zögerte zunächst, aber als er drei Nächte hintereinander denselben Traum gesehen hatte, verstand er, dass es ein Göttlich inspirierter Traum war. Schweren Herzens gab Abraham (as) sich dem Göttlichen Willen hin und bereite Ismael auf die Opfergabe vor. Abraham (as) kleidete seinen Sohn mit einem schmuckvollen Gewand und umhüllte ihn mit Wohlgerüchen. Anschließend brachte er Ismael zur Opferstelle.

 

Als Abraham (as) die Augen seines Sohnes zubinden wollte, wandte sich Ismael zu seinem Vater und besänftigte ihn, „Mein lieber Vater. Sei nicht traurig über mich. Ich bin glücklich und zufrieden mit meinem Schicksal, denn ich bin ein Diener meines Herrn. Von Ihm komme ich und zu Ihm werde ich zurückkehren. Warum soll ich also traurig sein. Sei auch du nicht traurig und führe den Befehl aus, ohne zu zögern“, sagte Ismael.

 

In einem seiner Werke stellte auch Rembrandt dieses Ereignis gemäß der Überlieferung des Alten Testaments dar. Rembrandt ist ein Künstler Europas, der voller Begeisterung applaudiert wird, aber seitdem der Materialismus zur Religionen geworden ist, werden diese spirituellen Aspekte Rembrandts übersehen. Auf dem Bild von Rembrandt ist zu sehen, wie Erzengel Gabriel Abraham (as) daran hindert, den Hals seines Sohnes zu schneiden.

 

Abraham versuchte abermals den Hals seines Sohnes zu schneiden. Das Messer schnitt jedoch nicht. Zornig schlug er mit dem Messer auf einen Stein. Kaum hatte das Messer den Stein berührt, schon war es wie Papier entzweit. Abraham dachte sich, dass darin eine Weisheit liegen muss, und blickte empor zum Himmel.

 

Er schaute und sah, wie Gabriel mit einem geschmückten Widder vom Himmel herabstieg. „O Abraham“, sagte Gabriel. „Dein Traum war wahrhaftig. Du hast diesen Traum nicht interpretiert, sondern so angenommen, wie er sich dir gezeigt hat.

 

Auf diese Weise wurdest du mit dem was du am meisten liebtest, mit deinem Ego, auf die Probe gestellt. Der eigentliche Befehl in deinem Traum war, einen Widder zu opfern. Diese Interpretation hast du nicht gemacht. Deshalb interpretiert dir jetzt der Allmächtige deinen Traum und befiehlt dir, diesen Wider zu opfern,“ sprach Gabriel.

 

Es gibt drei Arten von Träume:
1. Träume, die interpretiert werden müssen.
2. Träume, die der Interpretation nicht bedürfen, sondern offenkundig sind.
3. Träume, die nicht echt sind.

 

Abrahams (as) Traum war ein Traum, der interpretiert werden musste. Aber Abraham (as) besaß zu jener Zeit noch kein Wissen über die Traumdeutung. Denn die Traumdeutung ist ein Göttliches Wissen, das der Allmächtige nur Auserwählten lehrt.

 

So ist die Milch im Traum kein Symbol für die Kuh, sondern für das wahre Wissen. Wer die Milch als Kuh deutet, ist ein dummer Ochse.

 

Kehren wir zum Thema zurück.
Zur damaligen Zeit beteten die Menschen aus Unwissenheit viele Götter an und brachten für sie Opfer, die größtenteils nicht aus Tieren, sondern aus jungfräulichen Mädchen und unschuldigen Kindern bestanden. Mit Abraham (as) setzte der Allmächtige diesem Treiben ein Ende und verbot die Opfergabe von Menschen. Dies ist eine Göttliche Barmherzigkeit. Sag nicht, warum ist Tier und Mensch nicht gleichberechtigt? Alles in der Existenz hat entsprechend seiner Erschaffungsart eine bestimmte Aufgabe.

 

So wie es den Nagel gibt, um an ihm etwas anzunageln, den Schuh, um ihn anzuziehen, die Kleidung, um sich damit zu bedecken, das Auto, um es zu fahren, das Gemüse, um es zu kochen.

 

So ist die Aufgabe eines Teils der Tiere, geopfert zu werden. Ein anderer Teil ist dafür da, um Arbeit zu verrichten. Und ein weiterer Teil dient dazu, die Natur zu erhalten. Weil du die Weisheiten nicht kennst, interpretierst und verstehst du falsch. Wer mit den Tieren Mitleid hat, der soll auch mit den Pflanzen Mitleid haben und sie nicht essen, sondern lieber verhungern.

 

Nein, der Mensch muss alles im Maße halten und nicht übertreiben. Auch die Barmherzigkeit der Vegetarier hat eine Grenze und reicht nur bis zu den Pflanzen.

 

Sollen die Vegetarier doch den Pflanzen den gleichen Respekt erweisen wie den Tieren.

 

Das Leben der Propheten und die Prüfungen, die sie durchgemacht haben, sind für uns Lehren. Indem Abraham sich überwindet, sein Kind zu opfern, lehrt er uns, dass wir auf dem Weg zum Herrn unser Ego überwinden müssen. Abraham (as) lehrt uns, uns hinzugeben und zu sagen: „O mein Herr, mein Ego soll Dein sein, mein Leben soll Dein sein. Hauptsache Du bist mit mir zufrieden.“

 

Das Kind repräsentiert das Ego des Menschen. Für eine wahre Mutter und einen wahren Vater bedeutet das Kind ihr eigenes Leben. Die Opfergabe der Muslime jedes Jahr drückt folgendes aus: „O Herr, ich opfere Dir mein Ego so wie ich Dir dieses Tier opfere. Ich verlange nach nichts außer deiner Zufriedenheit.“

 

Um Menschen zu helfen, die du vielleicht noch nicht einmal kennst, überwindest du dein Ego und bezahlt aus eigener Tasche die Kosten eines Opfertieres, ohne irgendeine Gegenleistung dafür zu verlangen. Deshalb ist die Opfergabe etwas Heiliges. Es nutzt sowohl dir selbst als auch deinen Mitmenschen. Ist daran etwas schlecht?

 

Wisse, jedes Ego ist ein Tier. Opfere das Tier in dir, indem du den Göttlichen Geboten Folge leistest, auf dass du sowohl im Diesseits als auch im Jenseits die Zufriedenheit Gottes erlangst und dein Leben von Licht erfüllt wird.

 

Die Menschen fahren mit Autos und verschmutzen die Atmosphäre. Für wen? Für ihr Ego. Sie errichten Fabriken und vernichten die Natur, für wen? Für ihr Ego. Um es ihren Egos bequem zu machen, töten sie die Heilige Natur und gestehen den Tieren und Pflanzen keine Rechte ein. Aber dann werfen sie den Muslimen einen Massenmord der Tiere vor. Wie lächerlich das doch ist?

 

Der Mensch, der mit seiner Technologie die Natur und alles, was sich in ihr befindet, für sein hungriges Ego erbarmungslos tötet, verlangt für die Tieropfer, die ein Mal im Jahr für die Armen gebracht werden, Rechenschaft. Das kann doch nicht wahr sein!

 

O Mensch, wisse, der Nutzen und Segen einer Sache ist daran zu erkennen, ob das Ego daran beteiligt ist oder nicht. Alles, woran das Ego beteiligt ist, hat keinen Nutzen und Segen. Alles, woran das Ego nicht beteiligt ist, bringt Nutzen und Segen.

 

Die Opfer beim Opferfest werden nicht für einen selbst gebracht.

 

Diese Opfer werden aus Selbstlosigkeit für die Armen gebracht. Was ist daran ein Mord?

 

Ich appelliere an diejenigen, die unter dem Vorwand einer unbewiesenen Krankheit Millionen Tiere getötet haben: „Anstatt so viele Tiere wegen einer unbewiesenen Krankheit auf brutale Weise lebendig zu verbrennen, verbietet doch lieber das Rauchen.“

 

Anstatt die Käfige in Konzentrationslager zu verwandeln und die Tiere dort zu vergasen, nehmt doch lieber den Tabak vom Markt und vernichtet diesen. Der Tabak schadet den Menschen und verursacht alle Arten von Krebs. Vernichtet diesen Krebsverursacher, dann werden wir euch glauben, o ihr Humanisten!

 

Legt doch einmal Rechenschaft ab, für all das, was ihr angerichtet habt, dann werden auch wir Rechenschaft ablegen, macht euch darüber bloß keine Sorgen.

 

Wenn ihr einen Tipp braucht, hier ist ein Tipp: Anstatt für die Tiere, die ein Mal im Jahr geopfert werden, Rechenschaft zu verlangen, fangt mit denen an, die täglich geschlachtet werden.

 

Und ... verlangt auch von den Vegetariern Rechenschaft für das Grünzeug, das sie wegessen.

 

Dies genügt, wer verstanden hat, hat verstanden!