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Die Schatzkammer der Finsternis

Destur ya Seyyidi, meded ya Sultanul Evliya.
Meded ya Ricalallah!
Euzübillahiminesseytanirracim Bismillahirrahmanirrahim.
La havle vela kuvvete illabillahil aliyyil aziym

 

Wir bitten um Erlaubnis. Wir bitten die himmlischen Kraftstationen um spirituelle Unterstützung. Was von unserem eigenen Wissen und von unserem Ego kommt, hat keinen Nutzen. Hätte es einen Nutzen, wären wir nicht auf andere angewiesen, sondern wir könnten uns selbst genügen. Da wir jedoch nicht selbstständig sind, bitten wir unseren Großsheikh um spirituelle Unterstützung, damit das, was wir sagen, einen Nutzen bringt.

 

Tauche ein in deine Seele
Die größte Freude eines Menschen ist es, den Lügenteich des Egos zu verlassen und in den Wahrheitsozean der Seele einzutauchen. Dies ist eine unbeschreibliche Freude. Jedoch kann der Mensch diese Freude nur dadurch erlangen, dass der Herr sie ihm schenkt. Ein Mensch, dem diese Freude zuteil wurde, wird sich darüber rühmen können, ein Diener des Schöpfers zu sein. Dies ist für den Menschen die größte Freude. Wer sie geschmeckt hat, kennt sie.

 

Alles, was vergeht, ist kurz
Wir sind nur für eine kurze Zeit in dieser Welt. Wir sagen kurz, denn alles, was vergänglich ist, existiere es auch 100, 1.000, 100.000 oder gar 1.000.000 Jahre, kurz ist. Es verschwindet, wenn seine Zeit abgelaufen ist.

 

Ein Mensch, der ohne den Sinn des Lebens erkannt zu haben, alt wurde, wird, wenn er am Ende seines Lebens zurückschaut, darüber traurig sein, wie schnell sein Leben doch vergangen ist. Wer den Gral des Lebens verschwenderisch leer gemacht hat und nicht Schluck für Schluck vom Wasser des Lebens getrunken hat, wird stets über die Kürze des Lebens trauern, selbst wenn er 1.000 oder 10.000 Jahre gelebt hätte. Auf seinem Grabstein wird stehen: „O wie schade! Der Ärmste ist gegangen, ohne satt geworden zu sein.“ Ein Verschwender, kommt hungrig in diese Welt und verlässt sie wieder hungrig.

 

Schluck für Schluck
„Trinkt das Wasser Schluck für Schluck“, empfahl der gesegnete Prophet Mohammed.
Als er sagte, „trinkt das Wasser Schluck für Schluck“, meinte er damit nicht nur das Trinkwasser. Dies ist ein Ausspruch des Propheten. Seine Bedeutungen ähneln in ihrer Unendlichkeit einem Ozean. Weiß jemand wie viele verschieden Arten von Lebewesen es im Ozean gibt?

 

Auch wenn man die unzähligen Weisheiten in einem Ausspruch des Propheten mit den unzähligen Lebewesen im Ozean vergleichen würde, so würde man mit diesem Vergleich nicht mehr als ein Ohr eines Esels beschreiben. So unendlich sind die Bedeutungen in nur einem Ausspruch des Propheten. Und jede Bedeutung hat noch mehr Bedeutungen – Weisheiten hinter Weisheiten.

 

Wasser bedeutet Leben
Das Wasser Schluck für Schluck zu trinken, bedeutet, das Leben Schluck für Schluck, sowohl mit seinem süßen als auch mit seinem bitterem Beigeschmack zu kosten. Wer sein Leben Schluck für Schluck lebt, für den wird das Leben mit seinen süßen als auch bitteren Seiten zu einem erfüllten Leben. Und so ein Leben ist weder zu kurz noch zu lang, sondern vollkommen.

 

Nicht jedes Wasser ist gleich. Die Qualität, die Härte und der Geschmack des Wassers unterscheidet sich von Wasser zu Wasser entsprechend den Begebenheiten. Aber egal wie das Wasser ist, stets verleiht es Leben. Auch mit dem Leben verhält es sich so, wie mit dem Wasser. Manchmal ist das Leben hart, manchmal ist es bitter, manchmal ist es süß.

 

Lebe dein Leben sinnvoll
„Nach mir wird das Durchschnittsalter der Menschen in der Endzeit zwischen 60 und 70 Jahren sein, nicht länger. Nur wenige werden darüber hinaus 80, 90, 100 Jahre alt werden“, berichtete der Prophet Mohammed, Friede auf Ihm.

 

Mit diesem heiligen Ausspruch wies er uns darauf hin, das unser Leben nicht ewig ist und das wir dementsprechend ein erfülltes Leben leben sollten, ohne unser Lebenswasser sinnlos zu verschwenden. Das Leben sinnvoll zu leben bedeutet, die Bilder richtig zu verstehen. Denn unser Leben setzt sich aus Bildern zusammen.

 

Wer diese Bilder nicht richtig versteht, gleicht einem Ochsen, der blöd um sich schaut und die Weide verlässt, wenn er keine Kraft mehr hat seine Kiefer zu bewegen. Eigentlich ist es für einen Ochsen ein erfülltes und vollkommenes Leben, als Ochse zu leben. Wenn sich jedoch ein Mensch einen Ochsen zum Vorbild nimmt und anfängt wie ein Ochse zu leben, verliert sein Leben den ganzen Sinn.

 

Auf der Jagd nach Edelsteinen
Das Leben ist vergänglich und weil es vergänglich ist, ist es kurz. Was soll man tun? So viele Edelsteine, wie nur möglich, sammeln und diese Welt mit ihnen verlassen. Edelsteine zu sammeln, ist wichtig. Denn wir werden von einer vergänglichen Welt in eine ewige Welt übergehen und in jene ewige Welt sollte man nicht arm gehen. Wir können ja noch nicht einmal die Armut in dieser Welt ertragen, wie wollen wir da die Armut im ewigen Jenseits ertragen?

 

Sei vernünftig, o Mensch! Sammle in dieser Welt deine Diamanten und Rubine fürs Jenseits. Du musst Mühe aufbringen und das Gold vom Sand, von Steinen und vom Dreck trennen. Fülle deinen Beutel! Mach deinen Beutel so groß wie nur möglich, damit du ihn umso mehr füllen kannst. Je mehr Edelsteine du im Diesseits sammelst, umso besser wird es dir Jenseits gehen.

 

Die goldene Erkenntnis Alexanders, dem wirklich Großen
Der zweihörnige Alexander der Große, der einst die Welt beherrschte, ist in Wahrheit nicht der Alexander von Mazedonien, sondern ein Prophet vom Himmel. So wie Salomon vollbrachte er Großes. Er hatte ein Leben voller Wunder. Viele verborgene und unbekannte Länder bereiste er in dieser Welt mit seiner Armee.

 

So kam eines Tages die Göttliche Erkenntnis in sein Herz, dass das Leben in dieser Welt ein Schatten der Welten der Ewigkeit ist. Wenn das so ist, dann müsste es in dieser Welt ein Abbild des Flusses des ewigen Lebens geben, dachte sich Alexander der Große und lief der untergehenden Sonne hinterher, um dieses Wasser des ewigen Lebens zu finden. Dabei kam er an vielen geheimnisvollen Ländern vorbei, von denen niemand zuvor gehört und die niemand zuvor gesehen hatte.

 

Eines Tages, als Alexander der Große mit seiner Armee auf Reisen war, kam er in ein finsteres Gebiet. Dort machte Alexander halt und beschloss die Nacht dort zu verbringen. Gerade als Alexanders Gefolgschaft sich zum Schlafen vorbereitete, erschien jemand aus der Finsternis und sagte, „O ihr Diener Gottes! Wisst ihr wo ihr euch befindet?“

 

„Woher sollten wir es wissen“, erwiderte die Gefolgschaft, „überall ist es dunkel, wir können ja noch nicht einmal unsere Nasenspitze sehen. Und wer bist du denn überhaupt? Bist du Mensch oder Dämon? Woher bist du auf einmal aufgetaucht?“

 

„Habt keine Angst, o ihr Diener Gottes!“, antwortete der Fremde, „Ich bin wie ihr ein Mensch. Ich bringe euch eine frohe Botschaft von der Macht, die mich hierher geführt hat. Wenn ihr auf mein Wort hört, so werdet ihr davon profitieren, wenn nicht, dann liegt es an euch.“

 

„Was ist es, was du uns zu sagen hast, sag es uns sofort. Denn wir haben zu tun“, entgegnete Alexanders Gefolgschaft. Daraufhin erwiderte der Fremde, „das, was ich euch zu sagen habe, ist, dass das Land, auf dem ihr euch befindet, voller Edelsteine ist. Alle Arten von Edelsteinen, seien es Diamanten, Smaragde oder Rubine, sind hier. Ich habe gesagt, was ich zu sagen hatte. Jetzt liegt es an euch, dem zu glauben und so viele Edelsteine wie nur möglich zu sammeln. Denn wenn ihr einmal von hier fortgegangen seid, werdet ihr nicht mehr hierher zurückkehren können. Bereut nicht im nachhinein, dass ihr nicht auf mein Wort gehört habt.“ Kaum hatte der Fremde dies gesagt, war er auch schon verschwunden.

 

Der Großteil der Gefolgschaft glaubte jedoch den Worten des Fremden nicht. „Wer glaubt denn schon so etwas. Woher stammt dieser Verrückte bloß. Kommt lass uns schlafen gehen“, sagten sie sich.

 

Nichtsdestotrotz dachten sich manche, „Wer weiß, vielleicht ist das, was der Fremde gesagt hat, wahr. Auch wenn wir aufgrund der Finsternis nichts sehen, so haben wir nichts zu verlieren, wenn wir drei oder fünf Steine aufsammeln. Denn wenn es stimmt, was er gesagt hat, können wir uns glücklich schätzen.“

 

So fingen sie an, mit ihren Händen auf dem Boden zu tasten und alles, was sie in die Hände bekamen in ihren Sack zu tun. Manche sammelten solange, bis sie keine Kraft mehr in den Händen hatten, ihre Knie weh taten und sie keinen Platz mehr im Sack hatten. Manche sagten sich, „zu viel Habgier ist nicht gut“, und füllten ihren Beutel nur bis zu Hälfte. Manche nahmen jedoch nur drei oder fünf Steine und gingen danach schlafen, weil sie sich dachten, dass der Fremde vielleicht doch gelogen hatte.

 

Am nächsten Tag ließ Alexander der Große sein Heer wieder aufbrechen. Nachdem er es aus der Finsternis geführt hatte, machte er erneut halt und wandte sich an seine Gefolgschaft. „Ist gestern jemand zu euch gekommen?“, fragte er.
„Ja“, antworteten sie.
„Und hat dieser jemand eine Botschaft gebracht?“
„Ja, hat er“
„Welche Botschaft hat er gebracht“
„Er sagte, dass das Gebiet auf dem wir uns befinden, voller Edelsteine sei, auch wenn wir aufgrund der Finsternis nichts sehen würden. Daraufhin riet er uns, dass wir so viele Edelsteine wie nur möglich sammeln sollten.“

 

Als die Gefolgschaft dies gesagt hatte, befahl Alexander, „Dann öffnet nun eure Säcke. Schaut, ob der Fremde die Wahrheit gesprochen hat.“

 

Jeder schaute voller Neugier in seinen Beutel und was sahen sie? funkelnde Edelsteine.

 

Von dem Glanz geblendet, fing jeder an zu wehklagen. Selbst diejenigen, die ihren Beutel ganz gefüllt hatten, bedauerten, „O weh, hätten wir doch bloß so viele Edelsteine gesammelt, wie die Esel tragen können.“ Diejenigen, die ihren Beutel nur bis zur Hälfte gefüllt hatten und wieder schlafen gegangen waren, schlugen sich mit ihren Händen auf ihre Köpfe. „O weh, o weh“, jammerten sie, „hätten wir gestern bloß den Verstand von Heute gehabt. Dann hätten wir niemals unsere Beutel nur bis zur Hälfte gefüllt, sondern ganz voll gemacht.“

 

Diejenigen, die nicht auf ihren Schlaf verzichtet hatten und gar keine Steine gesammelt hatten, rauften sich ihre Haare vom Kopf und schmissen sich auf den Boden. „O weh, o weh“, riefen sie, „neben all denjenigen, die Steine gesammelt haben, sind wir arm geblieben. Niemand wird uns mehr ins Gesicht schauen. Wehe uns.“ Bis in die Ewigkeit wird es ihnen auf der Seele brennen, dass sie nicht auf die Worte des Fremden gehört hatten.

 

Frag nicht, ob diese Geschichte sich wirklich ereignet hat! Was macht es für einen Unterschied? Setze voraus, dass diese Geschichte sich ereignet hat und ziehe eine Lehre aus ihr! Das Leben ist das finstere Gebiet in der Geschichte. In dieser Finsternis ist das einzige Licht ein guter Ratschlag. Wer sich das Licht eines guten Ratschlags nicht als Wegweiser auf seinen Weg nimmt, tappt im Dunkeln und stößt ständig seinen Kopf irgendwo an. Sinnlos irrt er im Dunkeln umher.

 

Die Welt gleicht einer Schatzkammer
Wisse, jedes Land hat einen Besitzer. Auch wenn es finster und ohne Eigentümer erscheinen mag. Die finstere und eigentümerfreie Erscheinung liegt lediglich an deiner Sichtweise. In Wahrheit hat jedes Land einen König. Und jeder wahre König versucht, sein Volk mit Gaben von seinen unzähligen Schätzen glücklich zu machen. Aber was soll man einer Hand geben, die nicht bittet? Um Gaben verteilen zu können, bedarf es einer bittenden Hand, die die Gaben entgegennehmen will. Wenn man nicht bittet, bekommt man nichts.

 

Zu jedem finsteren Zeitalter sandte der Herr einen Propheten. Und all diese Propheten sprachen zu den Menschen: „O Menschen! Schlaft nicht! Ohne Fleiß, kein Preis! Bemüht euch Gottes Segen zu erlangen! Auch wenn es finster sein mag, so öffnet ein bisschen eure Augen und schaut in eure Umgebung. Vor allem in der Finsternis ist es wichtig, die Augen offen zu halten, damit man seinen Kopf nirgendwo anstößt.

 

O Menschen, das Leben in dieser Welt ist mit einer Schatzkammer zu vergleichen, die ein König seinem Volke aufgrund seiner Großzügigkeit für eine kurze Zeit geöffnet hat.

 

Schlaft nicht, damit ihr diese Gelegenheit nicht verpasst. Öffnet eure Hände und bittet. Bittet, auf dass ihr bekommt. Sammelt von dieser Welt, dieser Schatzkammer soviel ihr nur könnt. Kehrt mit einem guten Geschäft und reich nach Hause zurück.“

 

Mach ein gutes Geschäft
Was ist das beste Geschäft oder der größte Reichtum in dieser Welt? Wie macht man ein gutes Geschäft und sammelt viele Edelsteine? Dies ist eine gute Frage! Die Antwort auf diese Frage kennen heutzutage weder die Professoren, noch die Philosophen, noch die Staatsmänner, noch die Reichen und die Armen kennen sie auch nicht.

 

Wer kennt die Antwort auf diese Frage? Einzig und allein die Wissenden. Nicht diejenigen, die das Leben als Vergnügen verstehen, sondern diejenigen, die das Leben entsprechend seinen Bedürfnissen leben und die wissen welche Edelsteine im Jenseits gültig sind. Denn die Edelsteine dieser Welt werden im Jenseits nicht angenommen.

 

Gute Taten sind die Juwelen fürs Jenseits
Gute Taten, die in dieser Welt gemacht werden, werden im Jenseits glänzende Juwelen sein. Und wenn der Mensch am Ende seines Lebens mit vielen Juwelen in seine Heimat, ins Paradies, zurückkehrt, werden sich die Bewohner des Paradieses freuen, „welch schönes Geschäft hat unser Herr gemacht.“

 

Denn der Mensch ist der Herr des Paradieses.

 

Er ist für eine kurze Zeit in diese Welt gekommen, um hier ein gutes Geschäft zu machen. Wer jedoch schläft und falsch investiert, wird bankrott gehen und seinen Wohnsitz mit all seinen Besitztümern im Paradies verlieren, sodass er dorthin nicht mehr zurückkehren kann. Daher erlaube deinem Ego nicht, deinen Besitz an den Teufel zu verkaufen. Denn der wird all deinen Besitz ins Feuer werfen, damit du nichts mehr benutzen kannst.

 

O Menschen, füllt euren Beutel. Im Jenseits sind die einzig gültigen Edelsteine gute Taten und ein fester Glaube. Tu alles, was du in die Hände bekommst, in deinen Beutel, auch wenn du aufgrund der Finsternis nichts siehst. Wenn es dämmert und die Finsternis Platz fürs Licht machen muss, wirst du den Wert von dem, was du gesammelt hast, sehen. Jetzt siehst du vielleicht aufgrund der Finsternis nichts.

 

Nicht alles, was glänzt, ist Gold
Die Menschen in der heutigen Zeit sind verwirrt. Sie denken, dass alles was glänzt, Gold ist. Die Menschen kennen sich selbst nicht. Sie wissen nicht, dass das, was sie im Spiegel sehen, nicht echt ist. Ihr physisches Wesen, das sie im Spiegel sehen und für ein wertvolles Juwel halten, wird vielleicht nicht heute, aber sicherlich morgen Falten bekommen und letztendlich zugrunde gehen. Was echt ist, geht niemals zugrunde, weder im Diesseits noch im Jenseits. Und das, was echt ist, ist das, was du im Spiegel nicht siehst - deine Seele.

 

Wenn du deine Seele aus dem Gefängnis deines Körpers frei lässt, dann ist dein physisches Wesen, das du so sehr anbetest, wertlos geworden. Wer nicht an das glaubt, was er aufgrund der Finsternis nicht sehen kann, wird mit leeren Händen von der Welt gehen.

 

Die himmlischen Pforten der Barmherzigkeit
Konversationen sind für uns Ratschläge, mit denen uns die Propheten und Heiligen daran erinnern, dass diese Welt vergänglich und das Jenseits ewig ist. Propheten und Heilige sind himmlische Pforten der Barmherzigkeit. Aus Liebe zu den Geschöpfen, passen sie auf uns sowohl im Diesseits als auch im Jenseits auf. Allerdings können sie nicht auf uns aufpassen, solange wir es ihnen nicht erlauben.

 

Wenn wir ihnen mit unserem freien Willen nicht die Erlaubnis geben, schließen wir alle Tore der Barmherzigkeit, die sie für uns öffnen. Wer Erlösung sowohl im Diesseits als auch im Jenseits verlangt, soll auf die Rettungsboote ihrer Ratschläge steigen. Es gibt keinen anderen Weg. Wer ihren Ratschlag wie einen Ring an sein Ohr hängt, wird seinen Beutel überall mit wertvollen Juwelen füllen. Dann wirst du aus dem Land, in das du als Gastarbeiter gekommen bist, reich zurückkehren. Gute Ratschläge und die daraus folgenden guten Taten sind die einzig gültigen Edelsteine im Jenseits.

 

Höre auf die Heiligen und habe keine Angst
Eines Tages kam ein junger Schüler zu einem großen Heiligen seiner Zeit namens Sheikh Fahr-ül Farisi.
„Mein Herr, ich fürchte mich vor einer Sache sehr“, sagte er. „Möge es nichts schlimmes sein, mein Sohn. Wovor fürchtest du dich?“, fragte der Sheikh.
„Ich fürchte mich davor“, sagte der junge Schüler, „wie es uns wohl ergehen wird, wenn wir aus dieser vergänglichen Welt in die ewige Welt übergehen? Wenn wir doch nicht einmal das Leid in dieser Welt ertragen können, wie wollen wir das ewige Leid im Jenseits ertragen? Davor fürchte ich mich sehr, mein Herr.“
„Hab keine Angst, mein Sohn“, tröstete ihn der Sheikh, „mit der Hilfe der Großen, der Propheten und Heiligen, wird es uns, so Gott will, wohl ergehen.“
„Ja, hoffentlich“, erwiderte der Junge und fragte, „wie kann das aber passieren?“
Daraufhin erklärte der Sheikh, „Unsere Hoffnung ist es, mein Sohn, dass sich die Großen, wenn wir in die ewige Welt übergehen, sich unser annehmen werden, sodass wir ins Paradies kommen und gerettet werden.“
Diese Antwort brachte jedoch keinen Frieden in das Herz des Schülers. „Mein Herr“, fragte er, „was ist aber, wenn sie sich uns nicht annehmen werden?“
„Mach dir keine Sorgen. Sie werden es. Wenn wir heute ihre Worte annehmen, dann werden sie sich uns an jenem Tag annehmen“, erwiderte der Sheikh.

 

Der Schüler verstand nichts und der Sheikh musste weiter erklären „Was ich sagen will ist, dass sie uns behüten werden, wenn wir auf ihre Worte hören und entsprechend ihren Ratschläge leben. Sie werden uns nicht hilfsbedürftig alleine lassen."