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Der Untergang von Atlantis - Wohin wollt ihr fliehen?

Sheikh Eşref Efendi | Berlin  04.02.2010

 

Herzlich Willkommen. Möge Allah unsere Versammlung segnen. In diesem Heiligen Monat Muharrem haben die Muslime und eine Woche später die Christen ihr neues Jahr begrüßt. Möge es zum Guten sein.< Ohne Zweifel trägt jeder neue Tag sowohl das Gute als auch das Schlechte in sich. Wenn du nach dem Guten für diesen Tag verlangst, wird man dir das Gute geben. Verlangt dich nach dem Schlechten, wirst du das Schlechte bekommen. Jeder Tag kann Segen oder Fluch sein, überleg’ dir also, um was du nachsuchst.

 

Wie fängt ein gesegneter Tag an?
Mit dem Gebet.


Wenn du deinen Tag damit beginnst, auf die Knie zu gehen und zu sagen:
„Oh Herr, ich beginne diesen Tag als Dein Diener. Du bist mein Herr und ich stehe in Deinem Dienst. Als Dein Diener werde ich Deine Befehle, wie sie uns von Deinen Propheten, Deinem Geliebten (s.a.v.), und Deinen Getreuen übermittelt wurden, Folge leisten. Du allein genügst mir“  – wenn du so deinen Tag beginnst, wird dieser Tag für dich gesegnet sein. Wenn du aber den Tag damit beginnst, Sheytan zu huldigen, statt die Namen Gottes zu rezitieren und des Jenseits zu gedenken, wird dieser Tag dir nichts Gutes bringen.

 

Ein Beispiel:
Gestern verbrachten sowohl in der islamischen als auch der christlichen Welt Millionen, wenn nicht Milliarden Menschen die Nacht betrunken. Doch so wenig, wie ein Tag in Trunkenheit Gutes hervor bringt, sollte man von einem Jahr, das man auf diese Weise willkommen geheißen hat, Gutes erwarten. Ein neues Jahr, das auf diese Art begrüßt wurde, wird keinen Segen bringen. Ein Betrunkener ist weder für sich selbst noch für andere von Nutzen, im Gegenteil. Selbst wenn sich die Betrunkenen zu Hunderten, Tausenden, Millionen oder Milliarden zusammentäten, wären sie zu nichts gut. Wer sich seinem Herrn nicht im Gebet zuwendet, wird inmitten einer Armee von Leibwächtern keinen Schutz finden. Auf dem, was er beginnt, wird kein Segen sein, stattdessen wird das Übel, das jeder Tag bereithält, über ihm ausgeschüttet werden.

 

Warum?

Weil du den Tag nicht damit begonnen hast, um das Gute und Schöne zu bitten. Wer nach Gutem sucht, muss an Allah glauben. Wo sonst könnte er das Gute finden? Was soll einer, der tagaus tagein Sheytan huldigt, außer Schlechtem schon finden? Selbst wenn er Milliarden auf seinem Bankkonto hätte – all sein Geld würde ihm nicht helfen. Am Tag des jüngsten Gerichts wird das Geld denen, die auf ihren Reichtum gesetzt haben, am Körper kleben, als wären sie geteert und gefedert worden. Sie werden einen Gestank verbreiten wie Stinktiere, und die übrigen Menschen werden nicht wissen, wohin sie vor diesem Gestank fliehen sollen. Die Deutschen haben zwar das Sprichwort “Geld stinkt nicht“, aber leider es ist falsch. Und deshalb gibt es Banken. Wenn Geld nicht stinkt, warum bewahrst du es dann nicht zu Hause oder im Portemonnaie auf? Warum trägst du stattdessen Plastikkarten mit dir herum?

 

Ein Beispiel:
Es gibt den Beruf der Bankleute. Sie wurden eigens für diese Arbeit erschaffen. Ihr Zweck ist es, den anderen den Gestank des Geldes vom Leib zu halten. Es ist göttliche Weisheit, dass diese Menschen von ihrer Bestimmung nichts ahnen. Das einzige, was sie im Sinn haben, sind ihre eigenen Vorteile.

 

Im Glauben daran, dass es für sie von Vorteil sein wird, erzählen sie den Menschen: „Kommt, oh ihr Leute, kommt und bringt uns euer Geld, damit ihr nicht stinkt.
Hebt es nicht in euren Häusern und Portemonnaies auf.
Nein!
Wir werden es gut für euch aufbewahren, und seinen Gestank ertragen wir gern.“

 

So haben die Bankleute das Geld der Menschen eingesammelt und ihnen im Gegenzug Plastikarten ausgehändigt: „American Express, Orient-Express, Visa-card, Mona Lisa Card, Golden Card, Rubin Card, Diamant Card...“

 

Kurz und gut, sie sagten also „Card“ und „Kurt“, haben den Menschen freundlich lächelnd das Geld aus den Taschen gezogen und es in ihre eigenen gesteckt. Deshalb mag niemand die Bankiers. Sie stinken nach Weltlichem. Wir beten für sie, denn dafür können sie nichts. Das ist ihr Beruf! Und ... sie opfern sich gern für die Allgemeinheit. Yes! Jeder auf der Welt läuft heute so herum. Die meisten Menschen tragen die Plastikkarten der Bankleute bei sich, und die Bankleute (er)-tragen im Gegenzug, das stinkende Geld der anderen.

 

Verlogene Welt!
Die Welt führt irre und die Menschen werden betrogen!

 

Oh ihr Menschen!
Seid vorsichtig und lasst euch nicht irre leiten von dieser Welt. Auch vor dir gab es eine Menge Menschen, die sich haben betrügen lassen und immer gieriger und zügelloser wurden. Doch was ist aus ihnen geworden? Hast du von ihrem Schicksal gehört?

 

Ich frage:
Kann denn die Richtung, die der Mensch einschlägt, ohne den Göttlichen Anstand und Seine Ordnung zu wahren, zum Guten führen?

 

Allah befiehlt uns:
„Oh ihr Menschen!
Ich habe euch erschaffen.
Warum also gehorcht ihr nicht Mir, sondern rennt den zerstörerischen Wünschen eurer Egos hinterher?
Wenn ihr nicht so lebt, wie Ich es euch befehle, ver-nichte Ich euch und erschaffe an eurer Stelle ein anderes Volk, das Mir dient und Mir gehorcht.
Es ist Mein Recht und es ist ein Leichtes für Mich.“

Genauso, wie Er uns erschaffen hat, kann Er uns auch ver-nichten.

 

Wer könnte dagegen aufstehen oder sich zur Wehr setzten?
Dem Großen gebührt Gehorsam, er hat das Recht, ihn von den Kleinen einzufordern. Der Schwache muss dem Stärkeren gehorchen, ansonsten wird er ausgelöscht werden. Fertig aus! Der Stärkste und Mächtigste ist Allah, Er ist Schöpfer und Ver-Nichter. Und über das, was er tut, legt Er niemandem Rechenschaft ab. Wahrlich! Er ist der Besitzer aller Dinge, und Er ist berechtigt damit zu tun, was Er will und wie es Ihm beliebt. Oh ihr Menschen! Manchmal sehe ich einen leeren Platz, wo tags zuvor noch große Gebäude standen. Wo sie gestern noch stolz und herrschaftlich in den Himmel ragten, pfeift jetzt der Wind über Brachland und Schutt.

 

Ich frage dann:
„Sagt mal, was ist denn hier passiert?“

„Was soll schon passiert sein, Sheikh! Dem Eigentümer haben die Gebäude nicht mehr gefallen, also hat er Bulldozer und Abrissbirne kommen lassen, und alles dem Erdboden gleich gemacht.
Hast du etwa nichts davon gehört?
Oder hast du geschlafen?“

„Wie ist das möglich?
Nur weil sie ihm nicht mehr gefallen haben, hat er diese prächtigen Gebäude niederreißen lassen?
Hat denn keiner versucht, es zu verhindern?“

„Sheikh, hast du immer noch nicht verstanden?
Er ist der Besitzer dieser Gebäude.
Wenn er will, lässt er sie so, wie sie sind, oder er ordnet eben an, dass sie zerstört werden.
Wer kann dagegen schon etwas tun?
Er ist der Herr, und alles gehört ihm!“

 

Ach so ist das also?!
Das heißt, der Besitzer kann mit seinem Eigentum machen, was immer er will?

 

Er hat das Recht dazu! Er kann eine grüne Oase in Wüste verwandeln, wenn sie ihm nicht mehr gefällt. Für den, der die Macht und das Recht hat, ist es ein Leichtes. Endlich versteht der Sheikh etwas.

 

O ihr Leute!
Auch ihr solltet verstehen. Zu früherer Zeit gab es im Asiatischen Meer eine Insel namens Atlantis, deren Paläste, Gärten und Parkanlagen in ihrer Pracht alles übertrafen, was je von Menschenhand errichtet worden war. Die Menschen von heute suchen nach dieser Insel im Pazifischen Ozean, im griechischen oder im spanischen Meer. Doch dort werden sie nichts finden! Sie befand sich im Asiatischen Meer. Von der Renaissance bis in die Gegenwart beschäftigen sich die Leute mit der Frage, ob die Berichte über Atlantis wahr oder erfunden sind? Und gesetzt den Fall, es hat Atlantis gegeben, wie konnte es dazu kommen, dass es unterging? Seit Jahrhunderten diskutieren die großen Philosophen die Existenz dieses sagenhaften Inselreichs: Montaigne, Voltaire, Buffalo Bill.

 

Buffalo Bill?
Nein, also der versteht von solchen Sachen nun wirklich nichts. Woher sollte der etwas über Atlantis wissen? Er lebte im wild wild West! Kurz und gut. Was diese Philosophen seit so langer Zeit umtreibt, ist die Frage, ob die Sage von Atlantis wahr oder erfunden ist.


Und die himmlischen Geschichtszentralen teilen es mir gerade mit:
Ja! Es gab Atlantis! Und es ist wahrhaftig untergegangen.

 

Doch warum?
Der Grund ist ganz einfach: Sie haben Gott vergessen.
Und wer Ihn vergisst, gerät außer Kontrolle und wird irre.

 

Diese Menschen lebten in einer Fülle des Segens, wie kein Volk in all den Jahrtausenden vor ihnen. Die Insel, die sie bewohnen durften, war so unbeschreiblich schön, als stammte sie wahrhaftig aus dem Paradies. Sie pflasterten ihre Häuser und Straßen mit Gold und Silber, veranstalteten Feste, für deren Pracht unsere Vorstellungskraft nicht ausreicht. Sie lebten in Saus und Braus und wurden überreich beschenkt durch Allahs Huld.

 

Was passierte dann?
Sie haben die Verbindung zu ihrem Herren, der ihnen all diese Reichtümer geschenkt hat, abgebrochen. Sie haben aufgehört, ihm zu gehorchen, sich stattdessen außerhalb der göttlichen Ordnung gestellt und sich eingebildet, all der Segen und Reichtum käme von ihnen selbst. Sie wurden stolz und hochmütig. Sie sind auf ihre hohe Entwicklungsstufe und ihren Reichtum hereingefallen und haben Allah herausgefordert. Sie zogen bei Tag und bei Nacht trunken durch die Straßen, befriedigten ihre Triebe vor aller Augen und wann immer es ihnen einfiel – wie Tiere. Die Menschen von Atlantis führten ein Leben, das ganz und gar dem Diesseits unterworfen war. Sie schrieen von morgens bis abends nach Vergnügen, Unterhaltung und Lustgewinn – nicht anders, als es die Menschen des 21. Jahrhunderts tun.

 

Wie lange ging das so weiter?
Bis zu einem bestimmten Punkt hat Allah Geduld gehabt. Doch irgendwann war die Grenze überschritten, und Er setzte dem zügellosen Treiben, dem hemmungslosen Wahnsinn ein Ende. Zuvor aber schickte Allah ihnen Seine Botschafter. Es gibt diese kleine Geschichte, von den zwei Käfern. Der eine von ihnen lebt in einem klaren, sauberen See, der andere fristet sein Dasein in einem trüben, verdreckten Tümpel.

 

Als der Käfer aus dem klaren See dem anderen vorschlägt:
„Warum lebst du da drüben in dieser Dreckbrühe. Komm doch hierher. Das saubere Wasser hier wird dich reinigen“, antwortet der andere ihm voller Verachtung:

„Von welchem Dreck redest du? Das Wasser, in dem ich schwimme, würde ich gegen kein Wasser der Welt tauschen. Hier gibt es tausend Dinge zu entdecken. Immerfort stoße ich auf neue Gerüche und Geschmäcker. Es gibt nichts, was ich in diesem Wasser nicht finde! Nein, keine Macht der Welt würde es schaffen, mich hier heraus zu locken.“

Auch die Gesandten Allahs haben die Menschen dazu eingeladen, ein reines Leben zu führen und Ihm zu gehorchen. Doch die Leute haben sich über sie lustig gemacht und sagten nur:
„Wenn es Ihn gibt, na dann los, soll Er uns doch seine Kraft zeigen und uns diesem Leben entreißen.“

 

Und so sollte es sein:
An einem Tag, an dem sie es am allerwenigsten erwarteten, kam es zu einem gewaltigen Vulkanausbruch. Zuerst fiel Ascheregen vom Himmel. Die Asche war so heiß, dass jeder, den sie traf, auf der Stelle verbrannte. Die Menschen rannten in Panik in ihre Häuser und verschlossen Türen und Fenster. Die Asche legte sich auf die Häuser und deckte sie zu. Dann begann der Vulkan Lava zu spucken. Die Stadt wurde unter flüssigem, rot glühendem Stein begraben. Die prachtvollen Gebäude, herrlichen Gärten, sprudelnden Brunnen fielen in sich zusammen und versanken. Nichts von all ihrem Glanz und Reichtum blieb übrig. Schließlich raste ein Tsunami über die Insel, und der Ozean verschlang sie. Als alles vorbei war, gab es von Atlantis nicht einmal mehr eine Spur. Genauso wie all die anderen sagenhaften Reiche vorher und nachher, ist es in das Traumbuch “Es war einmal“ eingegangen und zu einem Märchen für die Kinder geworden.

 

Und alle fragen:
Gab es die Stadt oder nicht?
Na, es gab einmal und dann auch wieder nicht.
Genau das ist es!

Und ich frage wieder:
Oh ihr Menschen!
Wie habt ihr euren gestrigen Tag verbracht.

 

Für oder gegen Allah? Wie habt ihr das kommende Jahr willkommen geheißen? Habt ihr es mit euren Gebeten gesegnet oder Hip Hop hüpfend und auf jede erdenklich verrückte Art begrüßt? Doch wie könnt ihr nach solch einer Begrüßung ein gutes Jahr erwarten? Glaubt ihr, dass solch einen Begrüßung Gutes bringt? Die gesamte Menschheit hat sich verirrt. Die Menschen haben einen falschen Weg eingeschlagen und sind völlig durcheinander. Sie haben Allah vergessen und sich von der Wahrheit entfernt.

 

Oh ihr Menschen, oh ihr Gläubigen!
Seid vorsichtig! Ihr habt die Wege eurer Vorfahren verlassen und eure Gebete vernachlässigt. Alles, was schön und wertvoll war, habt ihr vernichtet. Ihr läuft vor allem davon, was gut und heilig ist.

 

Und ich frage:
Wohin? Wohin will derjenige fliehen, der vor dem Gesegneten und Heiligen, dem Schönen und dem Guten wegrennt. In das Verfluchte und in den Abgrund, in ein Gefängnis. Auf der Rückseite des Segens und der Reinheit sind das Verfluchte und der Abgrund.

Oh ihr Menschen, ihr Menschen alle! Ob du Jude, Christ, Moslem, Buddhist, Hindu oder Atheist bist.

 

Ihr alle flieht, doch vor wem?
Vor Allah.

 

Wohin?
Siehst du nicht die Friedhöfe in den Städten und Dörfern?


Wohin wollt ihr denn fliehen?
So sehr du auch versuchst, zu fliehen, am Ende wird man über dich sagen:
„Der Ärmste, er ist gerannt und gerannt und gerannt, und dann hat er es gerade einmal bis hierher geschafft.“

 

"Also?“
„Na ja, erst hat er in einem Dorf gelebt, dann in einer Stadt.“
„Und dann?“
„Auch hier konnte er dem Lauf der Dinge nicht entkommen und ist gestorben.“
„Ach Gott, ach Gott! Haben sie ihn wenigstens in seinen Heimatort zurückgebracht?“
„Nein, auch in der Stadt gibt es Friedhöfe, dort haben sie ihn begraben“

 

Das ist es! Wohin der Mensch auch flieht, er wird in einer Grube landen, da führt kein Weg dran vorbei. Gibt es eine Stadt ohne Friedhöfe? So etwas kann es ja nicht geben.

 

Wer nicht des Tages gedenkt, an dem er aus dieser Welt scheidet, der wird großes Leid erfahren. Lange bevor er dahin scheidet, stirbt er tausend Tode, Tag für Tag:
Jeder vergangene und jeder kommende Tag ist wie ein weiterer Tod für ihn. Um nicht zu altern und hübsch frisch zu bleiben, nehmen die Leute unvorstellbare Strapazen auf sich. Es gibt nichts, was sie sich nicht ins Gesicht schmieren, in ihre Körper einmassieren, keine Tablette, die sie nicht schlucken.

 

Und ich frage:
Schafft ihr es, zu entkommen? Ihr nehmt all diese Mühen auf euch, Kosmetik und jede Art Folter, um den natürlichen Lauf der Dinge zu ändern oder aufzuhalten. Lohnt es sich wenigstens? Ich bekomme keine Antwort.


Und irgendwann kriege ich dann doch eine:
„Mensch, Sheikh Efendi, hast du keine Augen?
Er kann dir nicht antworten, er ist bereits tot.
Der Strom, von dem er sich hat mitreißen lassen, hat ihn schon längst ertränkt“

„Allah, Allah?“

Das heißt also, all die Pillen und Cremes haben nicht dazu geführt, dass er davongekommen ist.

 

Es waren völlig sinnlose Fluchtversuche! Schau, wir haben schon wieder ein neues Jahr begrüßt. Wir sind in einem neuen Jahr und das vorherige Jahr gehört, wie all die Jahre zuvor, der Geschichte an. Es wurde begraben. Die Erde dreht sich ununterbrochen, doch bald hat ihr Drehen ein Ende. Sie ist am Ende angekommen. 124.000 Propheten und so viele Völker sind gekommen und wieder gegangen. Sie alle haben ihr Leben hier vollendet und sind in ihre wahre Heimat hinübergegangen. Das Leben hier auf Erden ist begrenzt – mit einem Visum. Und der, dessen Visum endet, muss gehen. Das ist ein unumstößliches Gesetz in dieser Welt. Keinem wird falsches Mitleid entgegen gebracht. Der dessen Visum abgelaufen ist, muss gehen. Es wird keine Rücksicht auf Tränen, Geschrei oder Gejammer genommen. Und wer nicht freiwillig gehen will, wird am Kragen gepackt und rausgeschmissen.

 

Oh ihr Menschen!
Aus dieser Welt rausgeschmissen zu werden, hat keinerlei Würde. Ehre gebührt dem, der bereit und einverstanden ist, diese Welt zu verlassen.

 

All die Propheten und Heiligen sind nur gesandt worden, um den Menschen darauf hinzuweisen:
„Oh ihr Menschen! Reißt euch zusammen und benutzt euren Verstand. In dieser Welt könnt ihr kein Wohnungseigentümer werden. Ihr seid nur zu Besuch hier. Eure Aufenthaltserlaubnis für diese Welt ist für genau drei Tage ausgestellt.” Deshalb, seid vorsichtig und seid bereit für die Abreise, noch bevor eure Zeit abgelaufen ist. Seid bereit und willens, damit ihr eine würdevolle Haltung zeigt und Ehre habt. Seid ihr so, ist es die Welt, die euch hinterher rennt und ruft: „Oh mein Herr, wohin wollen sie denn gehen? Sie sollen noch ein wenig bleiben. Wenn sie es wollen, können sie bis in alle Ewigkeit bleiben und uns mit ihrem Dasein beehren.“

 

Lasst die Erde betteln, dass ihr bleibt, darin liegt Ehre und Erhabenheit. Ein Besucher von Verstand weiß, dass er nicht Wohnungseigentümer, sondern Gast ist. Doch wer seine Grenzen und das ihm zustehende Recht überschreitet, den nennt man nicht mehr Gast, sondern Schmarotzer. Wer anstatt der vorgesehenen drei Tage sich für fünf, zehn oder gar für die Ewigkeit einnisten möchte, wird schon bald nicht mehr freundlich behandelt. Nein, so jemanden packt man am Kragen und schmeißt ihn raus. Ohne Ehre, sondern blamiert. Oh ihr Menschen! Es ist uns von Allah bestimmt worden, dass wir am Ende der Menschheitsgeschichte hier sein durften. Wir haben also Kunde, was denen, die vor uns da waren, zugestoßen ist. Wir haben sowohl von guten wie von schlechten Völkern und ihren Schicksalen erzählt bekommen. All das soll uns als Mahnung und Warnung dienen.


Wollen wir denn noch immer nicht lernen und nicht verstehen?

Wir sind am Ende dieser alten Welt angelangt und sind dankbar dafür. Allerdings ist es so, dass die Welt zum Ende ihrer Tage immer benommener wird, sie torkelt. Alles ist in einem einzigen Durcheinander. Alle stürzten sich mitten hinein ins Chaos, keiner nimmt seine Zuflucht bei Allah. Jeder denkt nur an den Spaß seines Egos und rennt deshalb seinen Bedürfnissen und Wünschen hinterher. Obwohl die Erfüllung der Wünsche und Begierden fade schmeckt, denn diese Welt ist fest im Griff der Angst. Sie taumelt von einer Krise in die nächste.


So wie ein Mensch am ganzen Leib zittert, wenn er eine Krise durchleidet, von links nach rechts geworfen und durchgeschüttelt wird, genauso hat auch diese Welt ein Zittern gepackt. Sie schwankt von links nach rechts und dann wieder von rechts nach links, hin und her und her und hin... Mit Angst im Blick schauen die Leute um sich und fragen sich, woher wohl die nächste Krise kommen wird. Keiner glaubt ernsthaft daran, dass die Krisen je wieder aufhören werden. Deshalb sagt sich jeder, von welcher Seite sie uns auch treffen wird, ich werde gleich mal die Seite wechseln.

 

"Sheikh, wo du doch Einiges zu wissen scheinst, sage mir, wohin soll ich fliehen?“

„Zu Allah!“

Lass den Toten und denjenigen, der sterben wird, und fliehe stattdessen zu dem, der lebendig und im Besitz des ewigen Lebens ist.

Als Jesus (a.s.) sich eines Tages auf eine kleine Reise begeben wollte, kam einer, der davon gehört hatte, angerannt und sagte:
„Ich habe gehört, du gehst auf Reisen. Nimm mich mit.
Aber warte bitte noch einen kurzen Moment. Wir haben einen Toten zu begraben, lasst mich ihn noch bestatten, dann komme ich mit dir.“

Und Jesus schaute ihm tief in die Augen und sagte:
„Oh du!
Lass die Toten die Toten begraben.
Wenn du mit dem Lebendigen zusammen sein willst, dann komme jetzt gleich mit.“

 

Das ist es!
Wer den Lebendigen will, muss sich von den Toten entfernen. Wer vor dem Tod fliehen will, muss zu dem rennen, der lebendig ist. Er muss dem Lebendigen hinterher rennen. Also, wer die Ewigkeit will, muss das Vergängliche zurücklassen. Fertig aus! Oh ihr Menschen! Wenn du vor den Beben, dem Schlechten, dem Vergänglichen dieser Welt fliehen möchtest, komm und nimm Teil an „der Karawane derjenigen, die zu Allah fliehen.“ Sei mit denen, die „Allah“ sagen.


Fliehe zu Allah und finde Frieden.

Denn jetzt ist die ZET! Wohin du auch fliehst, die Krise wird dich hier auf Erden treffen und durchschütteln. Du musst es wissen! Wer „Allah“ sagt, der wird überall Frieden finden, doch wer es nicht tut, dem hilft auch seine Angst nichts.


Solch einer sollte darauf vorbereitet sein, ordentlich durchgerüttelt zu werden. Kommt und lasst uns alle zusammen „Allah“ sagen und Frieden finden:

Zikir: Allah Hu Allah Hu Allah Hu Hak.....!