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Das Eisen und der Schmied

Wir erbitten von den spirituellen Pforten die Erlaubnis, zuhören und sprechen zu dürfen. Wir bitten um Erlaubnis, auf dass sie uns drei, fünf Worte schicken, damit wir lernen, was wir nicht wussten, und es weiter lehren können.

Warum wurden wir auf diese Welt gesandt?
Damit wir lernen, was wir nicht wissen.
Wer ist es jedoch, der uns zu lehren vermag, was wir nicht wissen?

Es ist derjenige, der schon vor uns existierte. 
Also derjenige, der schon seit der Vorewigkeit da war und bis in die Nachewigkeit da sein wird.
Allah der Allmächtige!

Möge der Herr niemanden unwissend lassen.
Denn Unwissenheit ist Dunkelheit und Dunkelheit hat keinen Nutzen.
Der Nutzen entsteht durch das Aufgehen der Sonne und dem Untergehen der Dunkelheit.
Wo die Sonne nicht ist, da gibt es weder einen Nutzen, noch Leben.

In dieser letzten Woche des Fastenmonats Ramadan haben wir die Heilige „Nacht der Macht“ begangen, welche wertvoller ist als 1000 Monate. Die Weisheit darin, dass die Heilige „Nacht der Macht“ wertvoller ist als 1000 Monate, ist folgende:
In jener Nacht kam das letzte Heilige Buch auf den letzten Propheten herab, wie zuvor die anderen Heiligen Bücher auf die vorherigen Propheten herabgekommen waren.
Wie kam es herab?
Mit diesem Göttlichen Befehl:
„Lies!
Lies im Namen deines Herrn, der dich aus einem einfachen Blutgerinnsel erschuf.
Lies!
Lies im Namen deines Herrn, der die Menschen lehrt, was sie nicht wissen.“

Was bedeutet das:
Lies im Namen deines Herrn, der die Menschen lehrt, was sie nicht wissen?

Es bedeutet, dass der Mensch nicht als Wissender auf diese Welt gesandt wurde, sondern als Unwissender.

 

Niemand kommt als Wissender aus dem Mutterleib.
Nein!
Erst später lernt der Mensch.

Nun, der Mensch wird entweder von seiner Mutter oder von seinem Vater oder von seinem Lehrer gelehrt, aber wer lehrte Adam, den ersten Menschen?
Adam lernte, mutterlos und vaterlos, unmittelbar von seinem Herrn in der Göttlichen Gegenwart.

So, wie die Kinder in der Schule, wo Mutter und Vater nicht da sind, von ihren Lehrern lernen.
Jene Tradition stammt von unserem Urvater Adam.
Diese Weisheit wurde uns heute offenbart.

Kurzum, die Menschen müssen akzeptieren, dass, selbst wenn sie als König aus dem Mutterleib kämen, sie trotzdem eines Meisters bedürfen, der sie lehrt, was sie nicht wissen.

Was ist es, das ein guter Meister als Erstes machen sollte?
Als Erstes sollte er seinen Schüler erkennen.

Er sollte also die im Schüler verborgenen Edelsteine entdecken und sie zu einem Meisterwerk verarbeiten, welches er dann der Menschheit mit höchstem Lob präsentiere:

„O Menschen, dieser Diamant und Edelstein, den ihr hier seht und von dem ihr entzückt seid, ist mein Meisterwerk. Er war ein verborgener Schatz und kannte nicht einmal sich selbst.

Durch mich erkannte er sich und seinen Wert und trat in Erscheinung.
Erkennt auch ihr ihn jetzt an?“

Jawohl!
Jeder Mensch ist ein verborgener Schatz, den es zu entdecken gilt.
Der Mensch muss entdeckt werden, denn von seiner Geburt an ist er in Unkenntnis über sich selbst.

Der Mensch ist zwar in Kenntnis über sein äußeres Erscheinungsbild, aber er ist in Unkenntnis über seine innere Wahrheit.

 

Und in dieser Wahrheit ist sein eigentlicher Schatz verborgen.

Deshalb ist der Mensch nicht im Stande, seine innere Wahrheit selbst zu entdecken, sondern bedarf eines Spezialisten von außen, der ein Röntgengerät bzw. einen Spiegel hat, mit dem er Dich Dir zeigt und so Deine Begabungen und Talente zum Vorschein bringt.

Aber nicht nur dem Menschen wohnen verborgene Besonderheiten inne, sondern alles in der Existenz birgt Schätze in sich, die es zu entdecken gilt.
Denn nichts wurde umsonst erschaffen.
Alles in der Existenz besitzt spezielle Eigenschaften und Besonderheiten, die wie ein individuelles Markenzeichen sind.

In der Existenz gibt es nichts, das sinnlos und unfähig wäre!
Aber erst dadurch, dass die individuellen Besonderheiten entdeckt und eingesetzt werden, erlangt alles an Wert und Bedeutung.

Um jedoch auf Entdeckungsreise gehen zu können, benötigt man zunächst eine Fährte.
Man muss also vorher gehört haben, dass irgendwo ein Schatz verborgen ist, um nach ihm suchen zu können. Denn, „Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß.“

Als Schatztaucher springt man ja nicht willkürlich in irgendein Gewässer, sondern taucht nur an Stellen, wo man gehört hat, dass es dort etwas zu entdecken gibt.
Man folgt also einer Fährte.

Ein Schatz ist da, um entdeckt zu werden.
Du kannst ihn aber nicht ohne eine Fährte entdecken.
Deswegen muss der Schatz Dir eine Fährte geben, damit er von Dir entdeckt wird.

Ein Beispiel:
Eisen ist ein Metall, das unverzichtbar für unser Leben ist.
Es ist eines der am häufigsten vorkommenden vier Elemente.
Dieses Element nimmt aufgrund seiner vielfachen Anwendungsbereiche einen wichtigen Platz in unserem Leben ein.

An vielen Stellen erwähnt der Herr im Heiligen Koran das Eisen.
„Wir sandten das Eisen herab. Darin ist viel Kraft und Nutzen für den Menschen.“ (El-Hadid)

 

Mit dem Ausdruck „Wir sandten herab“ weist der Allmächtige darauf hin, dass es das Eisen vorher nicht gab, sondern es erst später herab gesandt wurde.

Dieser Hinweis des Allmächtigen liefert uns die Fährte, dass es einen Schöpfer geben muss, der aus dem Nichtsein Dasein erschaffen kann.

Jeder Mensch kommt unwissend auf die Welt und lernt später so viel, wie ihm beigebracht wird.
Der erste Mensch dagegen lernte von dem einzig wahren Lehrer,
- Allah dem Allwissenden.

Der Herr lehrt die Menschen mittels seiner Propheten und gibt ihnen Wissen durch die Heiligen Bücher. Entweder akzeptierst Du dieses himmlische Wissen ohne Zweifel oder Du forscht wie die Wissenschaftler misstrauend nach und gelangst am Ende trotzdem zur Erkenntnis, dass dieses Wissen doch wahr ist.

Die Forschungen der Wissenschaftler haben jetzt bewiesen, dass der Ursprung des Eisens der Himmel ist. Endlich sind auch sie zu dieser Erkenntnis gelangt.
Nun rühmen sie sich dessen, dass sie dies herausgefunden haben.

Aber der als eine für alle Welten Gesandte Mohammed (sav) hatte dies bereits vor genau 1500 Jahren in seiner Göttlichen Offenbarung gesagt.
Unsere noch so fortschrittlichen, erleuchteten Wissenschaftler, haben jedoch diese Wahrheit, weil es eine Wahrheit der Religion ist, nicht ernst genommen und erst nach 1500 Jahren entdeckt.
Bravo!
Wie lobenswert!.

Heute sagen die Wissenschaftler zum Beispiel über die Eigenschaften des Eisens, dass eines der Eisen-Isotope die Massenzahl 57 hat. 
Wenn wir nun im Koran auf die Kapitelnummer des Kapitels „El-Hadid“, welches vom Eisen spricht, schauen, so erkennen wir, dass es das 57. Kapitel ist.

Wer dazu Zufall sagt, ist ein Hohlkopf, der nur zufällig denkt.
Weiterhin sagen die Wissenschaftler, dass die Massenzahl eines anderen Eisen-Isotops 58 beträgt.

 

Wenn wir nun erneut auf den Koran schauen, so sehen wir dieses Mal, dass das Kapitel „El-Hadid“, von hinten gezählt, das 58. Kapitel ist. 

Wie kann das sein?

Dies ist kein Zufall, sondern es ist die Bestimmung des Herrn. 
Solch einen Zufall kann es nicht geben!
Und wenn, dann nur für Fußballköpfe.

Derjenige, der versteht, was wir sagen, wird erkennen, dass wir von einem Wunder der außergewöhnlichen Schätze des Herrn berichten.
Die heutigen wissenschaftlichen Entdeckungen in der Astronomie zeigen, dass das Metall Eisen in den Tiefen des Himmels, jenseits unseres Sonnensystems, aus Riesensternen entsteht.

Folglich wurde nicht nur das Eisen auf der Erde, sondern das Eisen im ganzen Sonnensystem aus den Weiten des Himmels herab gesandt.
Denn die Hitze der Sonne unseres Sonnensystems reicht nicht aus, um das Element Eisen herzustellen.
Es heißt, dass die Temperatur an der Oberfläche der Sonne 6000 °C und im Kern 20 Millionen °C beträgt.

Da Eisen jedoch eine Temperatur von mindestens einigen hundert Millionen °C benötigt, kann es nicht von unserer Sonne erzeugt werden, sondern nur von einer noch größeren Nova bzw. Supernova. 
Gemäß den Wissenschaftlern explodieren diese als Nova bzw. Supernova bezeichneten Riesensterne, wenn ihr Eisengehalt eine bestimmte Grenze überschritten hat. 
Aufgrund dieser Explosionen verteilt sich dann das Eisen im ganzen Universum.

Nun, die Wissenschaftler haben dies erst im 21. Jahrhundert herausgefunden, aber Mohammed (sav), der weder schreiben noch lesen konnte, hatte dies vor 1500 Jahren inmitten einer Wüste gesagt.

Wenn Du erkennen willst, ist allein schon dieses Wissen, das der Herr im Heiligen Koran über das Eisen gab, ein großes Wunder Seines Propheten und Gesandten Mohammed (sav) und zugleich der größte Beweis seines Prophetentums.

 

Kehren wir nun zu unserem eigentlichen Thema zurück.

Wie wir schon als Beispiel sagten, kommt das Eisen vom Schmied des Lebens.

Das Eisen mag zwar ein noch so unverzichtbares Metall mit besonderen Eigenschaften sein, aber es kann seine Besonderheiten nicht selbst hervorbringen.
Sondern das Eisen bedarf eines Meisters, der es so verarbeitet, dass seine Besonderheiten zum Vorschein kommen.

Hätte es den Meister nicht gegeben, so wäre der Wert des Eisens niemals in Erscheinung getreten.
Das Eisen hätte es vielleicht trotzdem gegeben, aber da es niemanden gegeben hätte, der es hätte verarbeiten können, wäre der Wert des Eisens niemals erkannt worden.

Derjenige, der dem Eisen einen Wert gibt, ist der Schmied bzw. der Meister.
Der Meister ist das notwendige Licht, um das Eisen aus der Dunkelheit zum Vorschein zu bringen.
Nur durch dieses Licht erlangt das Eisen seinen Platz auf der Vitrine und wird von seinen Bewunderern gesehen.

Das Eisen erlangt erst dadurch wahre Existenz, dass es sich den Händen des Schmieds hingibt. 
Deshalb ist der Schmied Herr über das Eisen.

Zu sagen, ICH GEBE MICH NICHT HIN, ist in Wirklichkeit das Todesurteil des Eisens für sich selbst. Denn durch diesen Trotz kommt es nicht aus seiner Dunkelheit heraus, sondern bleibt im Verborgenen.

Ein Meister, der um den Wert des Eisens Bescheid weiß, schlägt es zunächst im Feuer zurecht.
Danach kühlt er es mit Wasser ab und macht schließlich aus dem Eisen in seiner Hand einen unzerbrechlichen Stahl.

Nichts kann mehr dem Eisen, das im Feuer zurecht geschlagen und anschließend als Belohnung mit Wasser abgekühlt wurde, etwas anhaben.
Denn nun ist es ein Eisen aus Stahl, das nicht zerbrochen werden kann.
Kein Schlag macht ihm mehr etwas aus.

 

Kurzum, so wie der Schmied Herr über das Eisen ist, so ist auch der Bäcker Herr über den Teig.

Der Bäcker kennt den Wert und die Besonderheit des Teiges, so wie der Schmied den Wert und die Besonderheit des Eisens kennt.
So, wie der Schmied das Eisen schätzt, so schätzt auch der Bäcker seinen Teig, aus dem er köstliche Spezialitäten hervorbringt, die er dann auf schönste Weise in der Vitrine seiner Bäckerei präsentiert.

Wie wir schon sagten, kann etwas noch so viele spezielle Eigenschaften und Besonderheiten besitzen, aber all diese Schönheiten können nicht selbstständig in Erscheinung treten.
Nur derjenige, der den absoluten Willen besitzt, ist im Stande, die Besonderheiten einer Sache in Erscheinung zu bringen.

Eine Geschichte:

Eines Tages fragte ein Mann den Heiligen Behlül um Rat:
„O, Behlül Dana, ich möchte gerne reich werden. Was rätst du mir?“

Behlül dachte kurz nach und gab folgende Antwort:
„Kaufe und verkaufe Eisen.“

Schon früher galt der Handel mit Eisen als sehr Gewinn einbringend.
Denn Eisen genoss ständige Nachfrage.
Also folgte der Mann dem Ratschlag von Behlül und fing an mit Eisen zu handeln.
Innerhalb kürzester Zeit erfüllte sich sein Wunsch und er wurde reich.

Der Reichtum jedoch stieg ihm zu Kopf und machte ihn gierig, sodass er erneut zu Behlül ging, um dieses Mal zu fragen, wie er noch reicher werden könnte. 
Auf seinem Weg zu Behlül dachte er sich: 
„Dieser Narr, mit seinen Ratschlägen macht er alle reich, aber er selbst bricht vor Armut zusammen.“

Als der Mann bei Behlül angekommen war, fragte er Behlül:
„O, Behlül, ich bin durch den Kauf und Verkauf von Eisen ausreichend reich geworden.

 

Jetzt würde ich gerne etwas anderes machen.
Was empfiehlst du mir?“

Behlül erkannte die schlechte Absicht des Mannes und gab ihm einen Ratschlag, der ihn zum Opfer seines schlechten Vorhabens machen sollte:
„Kaufe und verkaufe Zwiebeln.“

Der Heilige Behlül Dana gab diesen Ratschlag ganz bewusst, denn er wusste, dass der Handel mit Zwiebeln sehr risikoreich war und die Nachfrage ständig schwankte.

Deshalb, als der gierige Mann den neuen Ratschlag befolgt und mit dem Zwiebelhandel begonnen hatte, verlor er innerhalb kürzester Zeit all seinen Gewinn und wurde bankrott. 
Auf diese Weise bekam der Mann seine Strafe dafür, dass er die gute Absicht und den Ratschlag eines Heiligen ausnutzen wollte.

O, Mensch, hüte Dich davor, den Meistern des Lebens, den Heiligen, den Krieg zu erklären.
Denn nur ihre Hände sind im Stande, all Deine nützlichen Kräfte zu entdecken und sie hervorzubringen, Dich mit tausend und einer Naht gegen die Schläge des Lebens zu wappnen und aus dir unzerbrechlichen Stahl zu machen.

Wer den Heiligen den Krieg erklärt und nicht von ihnen profitiert, obwohl sie die Meister des Lebens sind, dem ergeht es am Ende wie der Zwiebel.
Er wird vom Leben innerhalb kürzester Zeit verfault werden und letztlich im Müll landen.