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Der Mensch mag es nicht leicht

Bismillahirrahmanirrahim


Der Mensch mag es nicht leicht

 

Sheikh Eşref Efendi, Sufiland  08.02.2016

 

All die modernen Lehren und Religionen haben es ihren Anhängern immer leichter und leichter gemacht. Seit 200 Jahren hat der Atheismus mehr Zuwachs bekommen weil das Ego immer mehr Freiheit möchte.


Der Atheismums ist eigentlich eine neue Art von Religion: Denn „Ich glaube an Nichts!“ - ist auch ein Glaube.

Alle wollten in diese neue Religion eintreten, und die Kirche und die anderen Religionen konnten dagegen nichts machen.
Also was haben sie deshalb gemacht ?


Alle Regeln gebrochen!
Die Disziplin gebrochen:

„Komm! - auch wenn du mit Schuhen reinkommst ... Komm rein!
Auch wenn du immer wieder nur Sonntags kommst, komm rein.
Aber komm – und bezahl deine Steuern!“

 

Schaut mal: Sie haben in der Christlichen Religion alles erlaubt, sogar homosexuelle Ehen haben sie erlaubt, aber die Steuern haben sie nicht erlassen.


Das ist schon ein Beweis auf was die Kirche sich baut – auf Geld.
Und das obwohl die meisten Christen aus der Kirche austreten wegen diesen Steuern.
Im Islam gibt es keine Steuern, es gibt Zekat. Und der ist von den Reichen, nicht von dern Armen. Das ist das Recht Gottes.

Steuern erlassen sie nicht, das würde ihnen zu weit gehen, das fällt ihnen schwer – so können sie nicht reich werden. Aber Religion zu reformieren und das zu verändern was Allah geschickt hat, was Jesus gebracht hat zu verfälschen - das ist erlaubt. Sie haben alles getan damit die Kirche voll ist, damit der Tempel voll ist.


Sie haben den Menschen alle Erleichterungen gegeben.
Aber was ist los ?

 

Den Islam macht Allah, das ist die Ironie Gottes: Allah erlaubt es, dass der Islam so ein schlechtes, so ein immer heftigeres, immer schlimmeres Bild bekommt. Weil Allah seiner Kraft und Macht der Wahrheit traut:

„Egal was für ein schlechtes Bild Ich abgebe für Meine Religion. Wenn das wahr ist wird es ein Magnetfeld sein für jeden. Wir haben keine Angst vor schlechter Werbung!“

 

Das ist Allahs Aufforderung:
„Sagt allen Religionen die falsch liegen: Ihr könnt so viel grinsen wie ihr wollt, so viel schlafen wie ihr wollt, und sagen ‹Ihr könnt alles machen was ihr wollt›. Und ihr könnt dem Islam so ein schlechtes und ungerechtes Bild darbieten. Die Menschen werden zum Islam kommen – dennoch kommen die Europäer immer noch zum Islam.“

 

Es ist die einzige Religion die lebt. Obwohl es so schlimme Bilder gibt (angeblich Islamisch) – die Leute kommen zum Islam! Wieviele Leute kommen zum Christentum, oder zum Judentum ? Machen sie nicht!


Das sind die drei himmlischen Religionen: Christentum, Judentum und Islam. Sie hauen ab vom Christentum, sie hauen ab vom Judentum. Sie werden entweder Moslem, Buddist oder Hindu. Oder Atheist. Aber jene die zu Judentum oder Christentum konvertieren kann man an einer Hand abzählen.

 

Sie haben alles leicht gemacht, aber sie haben etwas vergessen, sie haben etwas nicht erkannt.
So, und jetzt kommt das Geheimnis! - Sie haben alles leicht gemacht, aber sie haben alles falsch gemacht. Weil sie das eine, weil sie das Wahre nicht erkannt haben:

 

Der Mensch mag es nicht leicht haben!

Die Leute kommen in Scharen zum Islam, weil der Islam das Leben etwas schwer macht. Die einzige Religion die das macht - Disziplin pur.

Die Menschen werden davon angezogen.

 

Der Mensch sagt zwar dass er es leicht haben möchte weil das Ego es so will. Aber der wahre Mensch in ihm, die Essenz in ihm, ist dagegen. Der Mensch will es in Wirklichkeit gar nicht leicht haben. Warum sonst sagt Allah:

„Warum macht ihr es euch so schwer ? Wir machen es euch leicht, warum macht ihr euch alles so schwer ?“

Weil der Teig des Menschen mit Leid geknetet wurde. Es kann nicht sein dass er es leicht haben möchte! Er sagt das zwar, aber wenn man ihm alles gibt hat er wieder Weh-wehchen, Leiden. Und dann leiden sie anderst herum. Weil sie alles haben, suchen sie nach dem Nichts was sie nicht haben.

 

Die Freude ist nicht lang: Schenk ihm etwas und die Freude wird nicht lange halten. Aber wenn er nach einem Monat harter Arbeit etwas bekommen hat, hält die Freude länger an.


„Ich habs mit verdient!“ - sagt er. „Das ist mein Leben, ich habs mir verdient. Mein Geld, mein Gold!“

Sie haben das übersehen oder nicht erkannt. Der Mensch möchte es gar nicht einfach und leicht haben. Und wenn er alles einfach und leicht hat, macht er es sich selber schwer. Indem er krank wird nach Krankheit.

 

Der Vater von einem Bruder hier hat es das ganze Leben leicht gehabt, hatte nie finanzielle Sorgen. Aber er war deprimiert bis zum geht-nicht-mehr. Depression. Und der Bruder auch! Er hatte alles - also Geld macht nicht glücklich! Er hatte ein leichtes Leben, ein Leben im Wohlstand, aber er hatte es so schwer dass jemand wie ich - der keinen Groschen in der Tasche hat - es leichter hatte wie er. Wie kommt das ?

 

Adam und Eva, unser Vater und unsere Mutter im Paradiese erschaffen - sie haben die Augen im Paradies aufgemacht: Sie sind in eine Leichtigkeit und Fröhlichkeit, in Freude und Frieden erwacht. Sie wollten es aber schwer haben, nicht leicht.

„Wo kann man es denn hier schwer haben ?“ - fragten sie.


Die Engel sagten: „Das wissen wir nicht!“
Und Erzengel Gabriel kam zu Allah, und sagte: „Adam will es schwer haben, was tun wir oh Herr ?“
„Na dann lassen wir ihn verführen!“ antwortete Allah.

 

Denkt ihr dass Sheytan ohne Erlaubnis von Allah in das Paradies eingetreten ist ? Egal in welche Kleider er reingesteckt ist, Schlange oder Dinosaurier: Allah hätte ihn gleich erkannt, und die Engel auch. Und denkt ihr da gibt es keine anderen Wächter ? Und die Engel, wo sie doch alles sehen: Haben sie nichts erkannt, nichts gesehen ? Es gibt im Paradies keine unbewachte Stelle!

Allah hat Sheytan erlaubt dass er reinkommt, damit es einen Grund gibt dass Adam es schwer hat. Er sagte:

„Ich kenne jemanden der es ihm schwer machen könnte und wollte, und sogar alles einsetzt dass er es schwer hat. Da hat doch jemand geschworen Rache zu nehmen und ihm das Leben zur Hölle zu machen: Wo ist der Gauner, der Verstossene – wo ist er ?
Holt ihn Mir, aber sagt nicht dass Ich ihn rufe und ihm einen Auftrag gebe!


Er soll eine Einflüsterung bekommen in sein Ohr, so dass er plötzlich auf die Idee kommt – ‹Aha, ich gehe in die Schlange rein, und so komme ich in das Paradies› “.

 

Diese Einflüsterung oder Inspiration hat Erzengel Gabriel in das Ohr von Sheytan gehaucht. „Aha, Licht!“ sagte Sheytan – eine Birne ist aufgeblitzt bei ihm: „Ich bin erleuchtet! Jetzt weiss ich wie ich in das Paradies reinkomme, und Adam verführen kann!“.

Sheytan wollte reinlegen, und ist selbst reingelegt worden!


Das wird immer so sein.

Sheytan dachte niemand hätte ihn erkannt ... aber alle haben ihn erkannt!
Nur Adam und Eva nicht.
Alle Engel haben ihn erkannt.


Es kann nicht sein dass sie ihn nicht erkannt hätten – an seinem Geruch erkennen sie ihn: „Ein Mistkäfer im Rosengarten!“ - haben sie gesagt.


„Wo kommt der her ?“

 

Sheytan kam also ins Paradies rein, und er holte sie alle runter auf die Erde. Und dann hatte Adam was er wollte, und Eva auch: das Leben sich schwer machen. Alles Leichte schwer erreichen. Durch das Schwere gehen um das Leichte zu erobern, damit man endlich weiss was es ist – das Erleichterungsgefühl!

 

Zehn Kilo schleppen an der einen Hand, zehn Kilo an der anderen Hand, zehn Kilometer damit laufen ... und dann: Das Ziel erreicht, die Last abstellen!


„Ich bin so erleichtert!“ - sagen wir.
Das ist so ein Schatz, nicht ?


Nach zehn Kilometer laufen endlich ein Auto zu finden um die Last reinzutun.
So wissen wir was für ein Schatz diese Erleichterung ist.

Aber auch das Schwere ist ein Schatz!


Weil es so schwer ist versteht man das nicht.

Und die Kirche, und die anderen haben es nicht erklannt, haben den Menschen nicht erkannt. Weil sie selber keine richtigen Menschen sind. Sie haben nicht erkannt, dass der Mensch es sich eigentlich lieber schwer macht und nicht leicht.

Wenn man alles hat sucht man nach dem Nichts was man nicht hat, und man macht es sich schwer. Wenn man voll gesund ist - alles ist da - dann ist man krank nach Krankheit. Aber man macht sich das Leben schwer, und sucht nach Erleichterung. Was ist das für ein schönes Gefühl – nach Erleichterung zu suchen!

 

Bi hürmetil habib


bi hürmetil el-Fatiha