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Die ewigen Schwarzen

In einem Wort der Heiligen heißt es: »Die Welt gleicht einem Berg. Entweder du bewältigst ihn oder du wirst von ihm überwältigt.«

 

Was bedeutet das? Entweder stellst du dich den Schwierigkeiten des Lebens und findest einen Lösungsweg oder du lässt dich vom Berg mit all seiner Last erdrücken.

 

Nun, sind wir verpflichtet solch ein Leben zu (er)tragen? Ja! Wir haben keine andere Wahl. Da wir es nicht bestimmt haben, auf diese Welt zu kommen, müssen wir mit diesem von Hindernissen erfüllten Leben irgendwie zu recht kommen.

 

Wir wurden zwar nicht danach gefragt, ob wir auf diese Welt kommen wollen, aber wir haben das Selbstbestimmungsrecht zu entscheiden, wie wir diese Welt verlassen möchten. Dem Herrn sei Dank!

 

Wir müssen dankbar sein, denn uns wurde das große Geschenk des Lebens gegeben. Was wäre gewesen, hätten wir es nicht bekommen?

 

Wir sind verpflichtet dieses Leben zu leben bzw. diesen Berg zu bewältigen. Denn dieses Leben ist vergänglich und das ewige Leben ist hinter diesem Leben versteckt. Ohne dieses Leben zu leben, können wir das jenseitige nicht erlangen.

 

Die Täler der Ewigkeit verbergen sich hinter diesen hohen Bergen. Wer dieses Tal sucht, muss sich allen Widrigkeiten stellen und Berge voller Hindernisse und Abgründe überwinden.

 

Das Tal ist jenseits dieser Welt. Um es zu erreichen, muss man diese Welt hinter sich lassen. Entweder lässt du sie zurück, bevor du stirbst oder wenn du stirbst. Es gibt keinen anderen Weg.

 

In den Krankenhäusern gibt es das EKG Gerät, das den Herzschlag misst. Bei einem Patienten, der noch lebt, zeigt dieses EKG Gerät wellenförmige Linien mit Höhen und Tiefen an. Hat der Patient aber die Welt verlassen, so zeigt das Gerät eine gerade Linie an, bei der die Höhen und Tiefen verschwunden sind.

 

Die Schwierigkeit ist diese Welt. Ohne sich ihr zu stellen, kann sie nicht ertragen werden.

 

Nun, was kommt nach diesem Berg? Hinter diesem Berg öffnet sich eine unvorstellbare, endlos weite Welt, die von unzähligen Blumenarten und Schönheiten geziert, von wohlriechenden Düften geschmückt und von Bächen mit Honig und Wein durchzogen ist.

 

Dort erwarten dich, in seidenen Gewänder die Diener des Paradieses, deren glänzendes Antlitz Licht ausstrahlt und die dir den Trunk des Paradieses anbieten.

 

Sie geben jedem, der die steilen Berge bewältigt und das Tal erreicht hat, das Elixier des ewigen Lebens zu trinken, auf dass dort niemand mehr noch einmal den Tod schmeckt.

 

Nun, was ist die Aufgabe jener lichtvollen Diener des Paradieses im Jenseits? Die Diener Gottes, die dieses Leben ohne sich zu widersetzen mit Geduld und Dankbarkeit ertragen haben, im Paradies mit einem Göttlichen Freudenfest auf schönste Weise zu empfangen.

 

Öffnen wir nun ein wenig das Thema des Paradieses. Denn das Paradies und die Hölle nehmen in der Religionsliteratur, so wie es die Philosophen bezeichnen, einen wichtigen Platz ein.

 

Was ist das Paradies? Es ist der Vorgarten der Göttlichen Gegenwart bzw. des königlichen Palastes. Derjenige, der in die Göttliche Gegenwart will, vergnügt sich dort.

 

Du musst aber wissen, dass der Weg ins Paradies nur über Geduldsproben und Dankbarkeit in dieser Welt führt.

 

Nun, wer kommt in die Göttliche – Königliche-Gegenwart? In die Göttliche Gegenwart kommt nicht der Türke, nicht der Araber, nicht der Russe, nicht der Chinese, nicht der Inder, nicht der Deutsche, nicht der Engländer und der Franzose schon gar nicht. Denn sie waren es, die auf die Gegenwart des Königs bei der französischen Revolution für alle Zeit verzichtet haben.

 

In die Göttliche Gegenwart kommt nur ein Diener des Herrn. Derjenige, der den Titel der Dienerschaft voller Stolz trägt. Diener Allahs zu sein ist der höchste Rang in der göttlichen Gegenwart.

 

Ohne diesen Titel kommt kein Türke, kein Kurde, kein Deutscher, kein Chinese, niemand, egal welchen akademischen Titeles, Nationalität, Hautfarbe oder Identität, rein. Sei Stier oder Esel, keines davon spielt eine Rolle. Das Jenseits gleicht nicht dem Diesseits. In der Welt der Ewigkeit ist die höchste Auszeichnung und der einzige Titel die Dienerschaft. Bist du ein Diener des Herrn, so tritt ein ins Paradies.

 

Warst du jedoch dein ganzes Leben lang ein Diener des Sheytan und hast ihn stets begleitet, dann geh auch im Jenseits dorthin, wo er hingeht. Denn woanders wirst du nicht aufgenommen werden. In der Göttlichen Gegenwart nämlich wird nur derjenige, der seinen Dienerausweis bei sich trägt, Wohlgefallen finden und aufgenommen werden. Die anderen werden nicht reingelassen.

 

Eigentlich sind diejenigen, die Sheytan folgen, ebenfalls Diener, aber sie sind schlechte Diener.

 

Ihr ganzes Leben lang haben sie nicht den Geboten des Herrn Folge geleistet, sondern sind ihren eigenen Egos gefolgt und haben nicht auf die Weise gelebt, wie es von ihnen verlangt wurde, sondern so wie es ihnen gefiel.

 

Deshalb werden sie im Jenseits auf die gleiche Weise wie die Schwarzen misshandelt werden. Denn am Tage des Gerichts wird ihr Gesicht pechschwarz sein, da sie gegen den Herrn waren.

 

Sie sind die Bewohner der Hölle und sie werden in die Hölle eintreten. Sie haben kein Zutritt in das Paradies. Denn das Jenseits ist der Ort, an dem die Weißen von den Schwarzen getrennt werden. Sie können nicht zusammen leben.

 

Warum haben wir jetzt die Schwarzen als Beispiel genommen? Diese Welt gleicht für die meisten Schwarzen einer Hölle. Wo immer du auch hingehst, im Allgemeinen werden die Schwarzen überall schräg angeguckt. Das ist eine Wahrheit.

 

Diese verachtende Sichtweiße der Weißen gegenüber den Schwarzen ist jedoch keines-wegs die Schuld der Schwarzen, sondern drückt die Falschheit der Weißen aus. Denn niemand kann sich seine Hautfarbe auswählen, wenn er auf die Welt kommt.

 

Die Weißen sehen sich gegenüber den Schwarzen als überlegen an. Sie meinen, sie würden aus dem Paradiese kommen und die Schwarzen aus der Hölle.

 

Der Herr jedoch gebietet in seinem Heiligen Buch: »Alle Menschen sind eins, sie unterscheidet lediglich ihre Strebsamkeit in der Dienerschaft. Der Herr schaut nicht auf die Farben der Menschen, sondern auf ihre Dienerschaft.«

 

Der Herr verachtet diejenigen, die Rassismus betreiben.

 

Am Tage der Abrechnung werden die Gesichter von solchen Leuten pechschwarz sein und sie werden als Strafe für ihre Misshandlung der anderen in die Hölle geschickt werden. Nein! Der Herr duldet solche Leute nicht in Seiner Gegenwart. In der Göttlichen Gegenwart zählt einzig und allein die Dienerschaft.

 

Diejenigen, die in dieser Welt nicht akzeptieren, ein Diener des Herrn zu sein, die duldet der Herr auch nicht in seiner Gegenwart. Denn sie haben den Antrag in das Paradies in dieser Welt nicht gestellt, sondern haben die Dienerschaft zurück gewiesen.

 

Diese Welt ist die Antragsstelle für das Jenseits. Wer sich ein glückseliges Hiernach wünscht, muss hier seinen Antrag dafür schon hier stellen. Wie wird dieser Antrag gestellt? Mittels den Heiligen, den Göttlichen Postboten. Im Express-Versand werden sie deinen Antrag weiterleiten.

 

Denn die Heiligen sind zuverlässig. Auf sicherste Weise bringen sie das Kommende und Gehende ans Ziel.

 

Hast du einmal solch eine Poststelle gefunden und den Antrag deiner Dienerschaft dem Postboten übergeben, dann hast du es geschafft und dein Antrag wird Online im Nu in die Göttliche Gegenwart geschickt. Yes! Wir hier sind nur einfache Diener, ob will wollen oder nicht, wir haben keine andere Identität.

 

Unsere Ehre jedoch liegt darin, diese Dienerschaft bewusst und willentlich anzunehmen. Diener sind wir auf jeden Fall. Wünschten wir es auch, wir könnten nicht aus dieser Dienerschaft austreten. Was zählt ist, aus unserem eigenen Willen heraus, nach der Dienerschaft Gottes zu streben.

 

Diese bittere aber wichtige Angelegenheit wird von den Menschen nicht beachtet.

 

Der Glaube ans Jenseits ist nur schwach, obwohl das Jenseits wahr und unumgänglich ist, ob man daran glaubt oder nicht.

 

An einem unerwarteten Tag wird der Mensch seine Augen schließen. Wenn er sie danach wieder öffnet, wird er sehen, dass er von einer Welt in eine andere übergegangen ist. Er wird verlangen zurück zu kehren, aber er wird es nicht können. Denn dieses Hinweggehen hat kein Zurück.

 

Wisse, dass derjenige, der in dieser Welt zu einem Sklave seines Egos wurde, obwohl er ein Diener des Herrn war, der zu einem Sklaven des Weltlichen wurde, obwohl er ein Diener des Herrn war, der zu einem Handlanger Sheytans wurde, obwohl er ein Diener des Herrn war, der seine Begierden anbetete, obwohl er ein Diener des Herrn war, am Tage des Gerichts überhaupt keine Ehre haben wird.

 

Trotz alledem bleiben sie Diener des Herrn. Würden sie es sich auch wünschen, sie könnten nicht aus der Dienerschaft austreten. Sie sind Diener des Herrn, aber Diener ohne Ehre. Und seien sie ein gelbes oder weißes Volk, ihre Gesichter werden pechschwarz sein und sie werden als die ewigen Schwarzen des Jenseits in die Hölle eintreten.

 

Denn die einzigen Schwarzen des Jenseits sind diejenigen, die sich der Dienerschaft Gottes nicht angenommen haben. Ein wahrer Diener des Herrn, sei er auch schwarz, wird ins Jenseits als Weißer eintreten. Dies ist ein Göttliches Versprechen.

 

Heute wird für die Schwarzen eine besondere Klammer geöffnet und es werden einige Weisheiten erzählt. Hören wir gut zu, auf dass wir davon lernen.

 

Der Mensch kann nicht bestimmen, als was er geboren wird. Dies ist eine Frage des Schicksals.

 

Und zweifelsohne hat jeder Mensch ein ihm eigenes Schicksal mit süßen und bitteren Seiten. Selbst wenn der Mensch als König geboren wird, so muss er doch einige bittere Erfahrungen ertragen und Schweres durchmachen. Dem kann man nicht entfliehen. Auch als König kann man nicht vor den tragischen Teilen des Lebens fliehen.

 

Und es ist im Schicksal der Schwarzen vorherbestimmt, dass sie von den Weißen gering geschätzt und schlecht behandelt werden. Zweifelsohne ist das Vergehen der Weißen an den Schwarzen ein Unrecht. Und sie werden für dieses Unrecht bestraft werden.

 

In diese Welt als Schwarzer geboren zu sein, bedeutet jedoch keineswegs, auch ins Jenseits als Schwarzer zu gehen. Nein!

 

Wer den Ausweis der Dienerschaft bei sich trägt, sei sein Gesicht auch finster schwarz, im Jenseits wird sein Antlitz glänzend weiß mit Licht leuchten. Denn wer diese Welt mit einem strahlenden Gesicht verlässt, dessen Antlitz wird auch im Jenseits glänzen.

 

Wer mit einem finsteren Gesicht, sei er auch weiß, die Welt verlässt, dessen Gesicht wird im Jenseits für alle Ewigkeit pechschwarz sein. So steht es im Buch Gottes geschrieben. Weder haben wir etwas hinzugefügt noch weggelassen.

 

Am Jüngsten Tage werden sich die Menschen folgendermaßen unterscheiden:

 

Zum einen, die ewigen Schwarzen, zum anderen, die ewigen Weißen.

 

Zusammengefasst, wer den Titel der Gottesdienerschaft trägt, erlangt Erlösung und tritt ein in Paradiese, die erfüllt sind von unvorstellbaren Wonnen, und bekommt das Elixier der Ewigkeit aus den Händen des wie die Sonne strahlenden Paradiesvolkes zu Trinken.

 

In die Hölle also mit den ewigen Schwarzen, ins Paradies mit den ewigen Weißen. Bis in alle Ewigkeit! Daher ist es nicht entscheidend, ob man schwarz in dieser Welt ist, sondern es zählt einzig und allein, sich zu bemühen, kein Schwarzer im Jenseits zu sein.

 

Diese Welt ist nur von kurzer Dauer, das Jenseits jedoch ist ewig. Bemüht euch in der Dienerschaft, auf dass euer Antlitz im Jenseits glänzend weiß strahlt.

 

Was die Weißen anbelangt, auch für sie ist die Welt nur von kurzer Dauer. Wer nicht schon in dieser Welt die Krone der Dienerschaft aufsetzt, sei sein Gesicht auch weiß, im Jenseits wird es pechschwarz sein. Dieses Wort ist für die Weißen eine Göttliche Ermahnung.

 

Kurzum, auf wem »Diener Gottes« steht, wird ins Paradies eintreten. Wer jedoch als ein Diener des Herrn zu einem Sklaven Sheytans wurde, geht geradewegs in die Hölle. Denn Sheytan ist in der Hölle und der Sklave ist dort, wo sein Herr ist.

 

Verstehe, o Mensch! Die einzige Identität, die im Jenseits gilt, ist die Dienerschaft. Jeder muss ein Diener sein. In der Göttlichen Gegenwart wird keine andere Identität akzeptiert.

 

Am Flughafen zum Beispiel gibt es jetzt zwei Kontrollschalter. Zum einen gibt es einen Schalter für diejenigen, die den Stier Europas auf sich tragen, zum anderen gibt es den Schalter für diejenigen, die noch auf Eseln reiten.

 

Diejenigen mit dem Stier Europas auf ihrem Ausweis passieren ohne Kontrolle den Schalter, wohingegen diejenigen mit dem Esel von Kopf bis Fuß untersucht werden, damit sie bloß keine Eseleien anstellen.

 

Auf gleiche Weise werden diejenigen mit glänzendem Antlitz ins Paradies und diejenigen mit finsteren Gesichtern in die Hölle gehen, um Weiß und Schwarz bzw. die Spreu vom Weizen zu trennen.

 

Deshalb siehe zu, dass du im Jenseits nicht zu den Schwarzen gehörst. Denn in dieser Welt ist das Schwarzsein vergänglich. Passe auf, dass dein Name nicht zu den ewigen Schwarzen geschrieben wird.

 

Kehren wir nun zum Thema zurück.

 

Wie wir sagten, gleicht das weltliche Leben einen nur sehr schwer überwindbarem Berg. Folglich bedarf es einem Bergführer.

 

Ja! Nicht jeder weiß, wie man einen Berg besteigt. Wie wollen diejenigen, die schon auf der flachen Ebene irregehen, einen hohen Berg besteigen? Dafür bedarf es einer ganzen besonderen Taktik und ausgeklügelten Technik.

 

Unsere Taktik ist deshalb, die Augen zu verbinden. Diese Taktik ist meisterhaft und garantiert die sichere Durchquerung von gefährlichen und schrecklichen Gebirgspfaden.

 

Wer nicht sieht, entlang welche steilen Abhänge er geführt wird und wie tief es bergab geht, hat auch keine Angst und Hemmungen.

 

Denn weder sieht er etwas, noch weiß er, in welcher Höhe er sich befindet. Würde er es wissen oder sehen, dann würde er womöglich aus Angst stolpern, sein Gleichgewicht verlieren und mit großer Wahrscheinlichkeit herunter purzeln.

 

Ein Bergführer jedoch weiß, wie die furchtbaren und gefährlichen Abgründe überwunden werden, und wie man den Schritt richtig und sicher platziert.

 

Wann löst der Bergführer die Augenbinde? Wenn der Berg heil und unversehrt überwunden und das Tal erreicht wurde, löst der Bergführer die Augenbinde und der Reisende stellt dann voller Erstaunen fest, wie leicht er doch jenen unüberwindbaren Berg bezwungen hat.

 

In deinem Leben stellen sich dir ständig Hindernisse in den Weg. Diese können nicht ohne ein richtiges System und ohne eine Taktik bewältigt werden. Ist die angewandte Technik nicht die richtige, dann hast du kein Gleichgewicht und ein kleiner Schlag des Lebens haut dich um.

 

Deswegen öffne deine Ohren und schließe deine Augen, damit das Gesehene dich nicht betrügt und dir nicht Angst macht. Wenn du das flache Tal erreicht hast, öffnen sie deine Augen und du fängst an, die Wahrheit zu sehen. Wer verstandesmäßig nicht erfassbare Dinge zu früh sieht, verliert schließlich seinen Verstand.

 

Und seinen Verstand zu verlieren, bringt keineswegs Nutzen.

 

Deshalb verbinden wir dir hier deine Augen, damit du nicht auf deinem Weg an Stellen hängen bleibst, für die du noch nicht bereit bist.

 

Bist du ins flache Tal hinab gestiegen und hast dein Fuß auf sicheres Land gesetzt, dann hast du es geschafft. Nun werden deine Augen geöffnet und du bist frei bis in alle Ewigkeit. Lauf umher, so weit wie du nur kommst ...

 

Willst du deine spirituellen Ziele schneller erreichen, so schließe deine Augen und lass dich führen. Das ist die Bedingung. Auch im Flugzeug vertraust du dich ja einem unbekannten Piloten an.

 

Bei einem spirituellen Piloten dagegen zögerst du und hörst auf Sheytan, der dir Angst macht und einbflüstert: »Halt, was machst du da. Bist du verrückt geworden, dass du dich blind jemandem anvertraust.«

 

O Mensch! Wisse, dass der beste Weg um zu lernen und höher zu steigen ist, denjenigen, der dich mitzieht und dir den Weg zeigt, nachzuahmen.

 

Schaue wohin er seinen Schritt macht und mache auch deinen Schritt dorthin, damit du nicht aus Versehen in eine Mine trittst und in die Luft fliegst.

 

Setze dich so hin, wie er sich hinsetzt, stehe so auf, wie er aufsteht. Lächele so, wie er lächelt, rede so, wie er redet. Schaue wie er mit den Menschen umgeht und ahme ihn darin nach.

 

Denn die spirituellen Führer, die Heiligen, sind Meisterkämpfer. Gegen den Scheytan und das Ego verwenden sie die beste Technik und Methode und gehen stets als Sieger hervor.

 

O Mensch, schließe deine Augen, öffne deine Ohren und folge. Sich nach einem Schatz aufzumachen an den du glaubtest, ohne ihn vorher gesehen zu haben, und um dessentwillen du Berge überwunden hast, ist wertvoller, als nach einem Schatz zu suchen an den du erst geglaubt hast, nachdem du ihn gesehen hattest.

 

Diene dem Herrn, ohne Ihn gesehen zu haben, und strebe nach dem Paradies, ohne es gesehen zu haben, damit deine Ehre in der Göttlichen Gegenwart dementsprechend hoch ist. Das ist der einfache Weg. Andernfalls hast du es nur sehr schwer und du wirst vieles über dich ergehen lassen und viel Leid ertragen müssen.

 

Eine Geschichte:
Zu Zeiten des Kalifen Harun Reshid, baute der außergewöhnliche Heilige Behlül Dana, der aufgrund seiner Außergewöhnlichkeit von den Gewöhnlichen schon als verrückt bezeichnet wurde, eines Tages aus Holzstücken etwas, das einem Haus ähnelte.

 

Dies sah Zübeyde, die Ehefrau von Harun Reshid, und fragte Behlül daraufhin, was er da tat.

 

»Ich baue eine Villa fürs Paradies, meine Herrin«, antworte er. Schnell stellte sich Zübeyde, die eine gläubige Frau war, als Kundin heraus:

 

»Verkaufst du mir diese Villa?«

 

»Wenn Sie es wollen, dann verkaufe ich es Ihnen.«

 

»Für wie viel Geld verkaufst du es?«

 

»Für einen Gulden verkaufe ich es Ihnen.«

 

Sofort gab die Ehefrau des Kalifen das Geld und kaufte die Villa.

 

In jener Nacht sahen sich Harun Reshid und seine Ehefrau in ihrem Traum im Paradies. Zübeyde wohnte in einer luxuriösen Villa. Harun Reshid fragte sie:

 

»O Frau, wann hast du diese Villa erworben?«

 

»Ich hatte es gestern bei Behlül für einen Gulden gekauft.«

 

Es wurde Morgen und der Kalif ließ Behlül umgehend zu sich rufen.

 

»Mach auch mir solch eine Villa, die du gestern meiner Frau verkaufst hast«, sagte er.

 

»Geht klar«, erwiderte Behlül.

 

»Wie viel wird mich das kosten?«

 

»Eintausend Gulden.«

 

»Aber meiner Frau hast du es für einen Gulden verkauft.«

 

»Ja, ich habe es ihr für einen Gulden verkauft, aber sie hatte es gekauft, ohne dessen Wert zu kennen. Du jedoch hast gestern Nacht gesehen, welch prächtige Villa es war. Dementsprechend verlange ich einen hohen Preis.«

 

Folge der Wahrheit, ohne sie vorher gesehen zu haben, damit dein Weg nicht schwieriger wird!